Smartwatch mit E-Paper-Display:Sony will es anders machen
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Was zeichnet eine gute Smartwatch aus? Sony glaubt, die Antwort gefunden zu haben: schönes Design und lange Akkulaufzeit dank E-Paper-Display. Mit dieser Idee ist der Anbieter allerdings nicht allein.
Von Matthias Huber
Fitness-Tracker, eine Kamera im Armband, ein vollwertiger Telefon-Ersatz am Handgelenk? Hersteller wie Samsung, LG, Motorola und bald auch Apple ringen noch darum, welche Funktionen eine smarte Armbanduhr mitbringen muss, um bei den Kunden erfolgreich zu sein. Bislang verlaufen die Bemühungen wenig lukrativ: 22 Millionen solcher Geräte wurden in diesem Jahr weltweit verkauft; angesichts beträchtlicher Entwicklungskosten und einem zerklüfteten Markt, den sich die namhaften Technologie-Hersteller untereinander aufteilen, dürfte das kaum ein zufriedenstellendes Ergebnis sein.
Auch Sony hat mit seiner simpel "Smartwatch 3" getauften Uhr bereits das dritte Gerät aus eigenem Haus auf dem Markt, das zwar als grundsolide aber technisch unauffällig gilt. Das soll sich mit einem möglichen Nachfolger ändern. Laut einem Bericht von Bloomberg entwickelt eine von Firmenchef Kaz Hirai eigens beaufsichtigte Innovations-Abteilung derzeit eine Smartwatch, die sich von der Konkurrenz entscheidend abhebt.
Die Lösung: Sowohl die Uhr selbst als auch das zugehörige Armband sollen komplett mit einem flexiblen E-Paper-Display versehen sein. Diese Anzeige-Technologie wird bislang hauptsächlich für E-Book-Lesegeräte verwendet und eignet sich besonders für starre Inhalte wie Texte oder Symbole. Da solche Displays fast nur dann Strom verbrauchen, wenn sich der angezeigte Inhalt verändert, sind sie besonders stromsparend. Die Akkulaufzeit ist für fast alle bisher erhältlichen Smartwatches eine der größten technischen Hürden. Außerdem wolle Sony, so berichten Insider, dem Design den Vorzug vor technischer Innovation geben
Pebble stellte ähnliche Smartwatch vor
Nur: Ganz neu sind diese Ideen nicht. Immerhin kündigte bereits 2012 das amerikanische Start-Up Pebble eine Smartwatch mit einem technisch sehr ähnlichen E-Paper-Display und besonders langer Akkulaufzeit an, die im Januar 2013 schon erschienen ist. Vor einigen Monaten erhielt sie mit dem Nachfolgemodell Pebble Steel auch ein dringend benötigtes Design-Update.
Dafür, dass Sony eine eigens gegründete Abteilung damit beschäftigt, um besondere Innovationen zu entwickeln, ist das Konzept also enttäuschend alt - auch die Sache mit dem Armband: Erst vor wenigen Tagen stellte die japanische Firma Fashion Entertainments den Prototypen einer Smartwatch vor, bei der sich das E-Ink-Display ebenfalls auf das komplette Armband erstreckt. Sie soll bereits Mitte nächsten Jahres auf den Markt kommen - und könnte damit Sonys Geheimprojekt sogar zuvorkommen.