Smartphone-Hersteller:Samsung kämpft mit der Billigkonkurrenz

A man uses his mobile phone in front of a giant advertisement promoting Samsung Electronics' new Galaxy S5 smartphone, at an art hall in central Seoul

Samsung-Smartphones bekommen Konkurrenz aus China.

(Foto: REUTERS)

Lange war Samsung vor allem für eines bekannt: Wachstum. Diese Zeiten sind vorbei. Die Billigkonkurrenz in China macht dem koreanischen Konzern zu schaffen. Der Gewinn bricht schon wieder ein.

  • Samsung prognostiziert für das zweite Quartal einen Rückgang des operativen Gewinns um 24,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  • Unternehmen macht wachsende Konkurrenz dafür verantwortlich.
  • Stärke der südkoreanischen Landeswährung führt zur Schwächung Samsungs.

Der Gewinnrückgang

Wachstum, Wachstum, Wachstum - davon waren die Geschäftszahlen geprägt, die Samsung in den vergangenen Jahren vorlegte. Nun musste das Unternehmen aber schon zum dritten Mal in Folge einen Gewinnrückgang angekündigen. Im zweiten Quartal des Jahres sei beim operativen Gewinn mit einem Rückgang von 24,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu rechnen, hieß es in einer Mitteilung. Demnach betrug der Gewinn noch 7,2 Billionen Won (5,2 Milliarden Euro). Analysten hatten im Schnitt 8,3 Billionen Won erwartet.

Die Gründe für den Gewinnrückgang

  • Bei Samsung ging nicht nur der Gewinn zurück - auch der Umsatz. Er sank Schätzung zufolge um 9,5 Prozent auf 52 Billionen Won. Dafür ist wohl auch die südkoreanische Währung Won mitverantwortlich. Verglichen mit Dollar und Euro notiert sie derzeit extrem stark. Der Won hat in den vergangenen Monaten mehrfach ein Sechs-Jahres-Hoch erreicht. Das führt dazu, dass der Export koreanischer Waren in andere Länder verteuert wird, was tendenziell einen geringeren Absatz und Umsatz nach sich zieht. Würde Samsung unter diesen Bedingungen seinen Gewinn steigern wollen, müssten die Gewinnmargen steigen. Das Unternehmen müsste also verstärkt Highend-Smartphones verkaufen.
  • In vielen Ländern, insbesondere im Westen, ist der Smartphone-Markt nahezu gesättigt. Die Wachstumsraten sind rückläufig. Zudem ist der Wettbewerbsdruck insbesondere bei günstigeren Geräten gestiegen. Neue Billiganbieter machen Samsung vor allem in China und in manchen europäischen Ländern zu schaffen. In China hat beispielsweise der neue Billiganbieter Xiaomi im ersten Halbjahr mehr als 26 Millionen Handys verkauft. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Wachstum von stattlichen 271 Prozent. Ein Viertel der Xiaomi-Kunden besaßen angeblich zuvor Samsung-Geräte.
  • Das zweite Quartal zählt für Smartphone-Hersteller generell nicht zu den umsatzstärksten. Viele neue Handys kommen erst wieder im Herbst oder Winter auf den Markt.

Wie es weitergeht

Im laufenden dritten Quartal setzt Samsung seine Hoffnungen auf neue Telefone. Analysten fürchten allerdings, dass der Gewinn auch von Juli bis September sinken könnte, es wäre das vierte Quartal in Folge mit sinkenden Gewinnen. So könnte der US-Rivale Apple mit dem erwarteten Nachfolger seines iPhone 5 Samsung zusetzen. Außerdem rechnen die Experten damit, dass Samsung die Verkaufspreise für technisch schlechter ausgestattete Smartphones senken muss, um Marktanteile zu verteidigen, was ebenfalls auf dem Gewinn lasten würde. An der Börse in Seoul bauten die Aktien von Samsung im Handelsverlauf ihre Gewinne auf ein Plus von zwei Prozent aus, nachdem sie in Erwartung schlechter Zahlen in den vergangenen Tagen gesunken waren.

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