Small-Office-Kunden:Arbeiten im SOHO

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Small-Office- und Home-Office-Kunden sind für die IT-Industrie wichtige Zielgruppen mit speziellen Bedürfnissen. Allerdings sind sie nur schwer fassbar, da der Unterschied zu Privatkunden immer mehr verwischt.

Matthias Autenrieth

Home Office: Noch vor einigen Jahren stand der Begriff zusammen mit dem "virtuellem Büro" für die Zukunft der Arbeit schlechthin. Inzwischen stellen nicht nur die Forscher vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation fest, dass sich Home Offices doch nicht so schnell verbreiteten wie erwartet.

Aber auch wenn die Zahl der betroffenen Berufstätigen geringer ist als prognostiziert, das Thema bleibt interessant. Nicht zuletzt für die IT-Industrie, die sich dabei auf spezielle Bedürfnisse einstellen muss. Für sie bezeichnen Small Office/Home Office, abgekürzt SOHO, die beiden Arbeitsorganisationsformen Kleinbüro und Heimbüro.

Darunter fallen Geschäftskunden mit einem bis neun Computer-Arbeitsplätzen. Deren Bedürfnisse unterscheiden sich hinsichtlich der technischen Anforderungen, aber auch in den Kosten deutlich von denen größerer und großer Unternehmenskunden.

Die Abgrenzung zum anderen Ende der Kundengruppen, zu den Privatkunden, fällt allerdings zunehmend schwer. Da in jüngerer Vergangenheit sowohl die Ansprüche als auch die Ausstattung von Privatkunden gestiegen sind, während gleichzeitig die Preise für die technische Ausstattung fielen, löst sich die Trennlinie zwischen SOHO- und Privatkunden mehr und mehr auf.

"Theoretisch wird Small Office/Home Office von den Privatanwendern abgegrenzt, indem unterschieden wird, woher das Budget stammt, ob beispielsweise die Geräte aus Privatmitteln oder Unternehmensmitteln stammen", sagt Ralph Hintemann vom Branchenverband BITKOM.

Mobilität gefordert

In der Praxis gebe es allerdings Abgrenzungsschwierigkeiten. Vor allem im Home Office von Selbstständigen dürfte die Hardware-Nutzung sowohl privat als auch geschäftlich sein. Denn die wenigsten freiberuflichen Heimarbeiter werden sich zwei PCs, zwei Internetzugänge oder zwei WLAN-Netze anschaffen.

Eine weitere Beobachtung aus der Praxis ist, dass mit dem Home Office in einer Vielzahl von Fällen auch ein Mobile Office einhergeht. Denn nur ein Teil der Arbeit wird wirklich am eigenen Schreibtisch erledigt. Termine bei und mit Kunden, Geschäftspartnern und Kollegen fordern Mobilität - von den Personen, aber vor allem auch von der technischen Ausstattung.

So sollen Daten, Dokumente oder E-Mails eben nicht nur am heimischen PC verfügbar sein, sondern immer dort, wo man sich gerade befindet. Auch hier ist eine Abgrenzung zum anspruchsvollen Privatanwender schwierig: Denn nicht nur Manager haben das Bedürfnis, unterwegs ihre Mails zu lesen.

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