Sinkende Verkaufszahlen:Ford plant Kürzung Hunderter Stellen in Europa

"Zerbröckelndes Umfeld in Europa": Der Autohersteller Ford reagiert auf einen herben Absatzeinbruch im August und einen drohenden Milliardenverlust im Konzern. Hunderte Stellen fallen offenbar weg.

Lange schien die deutsche Autobranche von der Wirtschaftskrise unbeeindruckt, mittlerweile hat aber auch sie mit sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen. Nun reagieren die Hersteller. Der amerikanische Produzent Ford will hunderte Stellen in Europa abbauen. Betroffen seien Angestellte in Deutschland, Großbritannien, aber auch in anderen europäischen Ländern, teilte das Unternehmen mit. Die Beschäftigten sollen mit Abfindungen zum Gehen bewegt werden.

Von den Kürzungen seien auch befristete Arbeitsverhältnisse und einige ausgegliederte Dienstleistungen betroffen, hieß es. Angesichts "des zerbröckelnden Umfeldes in Europa" rechnet Ford einem Finanzbericht zufolge im laufenden Jahr mit einem Verlust von mehr als einer Milliarde US-Dollar.

Der Absatz war in Europa im August um 29 Prozent eingebrochen. Über die genaue Zahl der betroffenen Arbeitsplätze könne das Unternehmen erst in wenigen Monaten konkrete Angaben machen, so Ford.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte berichtet, er Konzern habe zudem einen Einstellungsstopp verhängt. Wichtige Jobs würden aber weiterhin neu besetzt. Außerdem erwäge der Autobauer, die Kooperation mit dem französischen Wettbewerber PSA Peugeot Citroën bei der Produktion kleinerer Dieselmotoren im britischen Dagenham aufzulösen. Die Zusammenarbeit mit PSA bei der Entwicklung von Motoren unter zwei Litern werde aber fortgesetzt.

Der Absatz in der EU fiel im gesamten Autosektor in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um sieben Prozent. Zudem machen Ford auch die günstigerer Importe aus Südkorea zu schaffen, nachdem die EU ihre Einfuhrzölle für koreanische Fahrzeuge im vergangenen Jahr gesenkt hatte.

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