Man kann schon sagen, dass der frühere SPD-Parteichef, Vizekanzler, Außenminister und heutige Multi-Aufsichtsrat Sigmar Gabriel bei der Auswahl seiner Mandate wählerisch ist. Bis zu seinem Rücktritt Ende August führte er den Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel an, heute kontrolliert er die Deutsche Bank und den Energie-Ausrüster Siemens Energy. Stahl, Geld, Energie: Gabriel ist ein seit Jahren in alle Richtungen vernetzter Strippenzieher. Insofern passt es ziemlich gut zur Karriereplanung des 65-Jährigen, wenn er sich im Mai in den Aufsichtsrat von Deutschlands größtem Rüstungskonzern Rheinmetall wählen lässt. Nach Kraftwerken und Bankgeschäften nun also auch Panzer und Artilleriemunition. Er verstehe diesen Schritt als „Beitrag“ dafür, „offensiv mit der Notwendigkeit einer starken und leistungsfähigen Verteidigungsindustrie in Deutschland und Europa umzugehen“, sagte Gabriel.
MeinungWaffen:Ein Ex-SPD-Chef bei Rheinmetall: Die Rüstungsindustrie sucht eine neue Nähe zur Politik
Kommentar von Thomas Fromm
Lesezeit: 2 Min.

Ex-Außenminister Sigmar Gabriel ist für den Rheinmetall-Aufsichtsrat nominiert. Das zeigt vor allem: Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat sich auch ein altes deutsches Tabu erledigt.

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