Siemens will Management internationalisieren:"Nur weiße Männer"

Siemens-Chef Peter Löscher will für mehr Multikulti an der Siemens-Spitze sorgen. In der Führungsetage säßen ihm zu viele "weiße, deutsche Männer" - das sei eine generelle Schwäche deutscher Unternehmen.

Der Siemens-Vorstandsvorsitzende Peter Löscher will die Führungsebene des deutschen Industriekonzerns stärker internationalisieren.

Siemens will Management internationalisieren: "Es gibt einen globalen Kampf um Talente," sagt Siemens-Chef Peter Löscher.

"Es gibt einen globalen Kampf um Talente," sagt Siemens-Chef Peter Löscher.

(Foto: Foto: AFP)

"Unsere 600 Spitzenmanager sind vorwiegend weiße deutsche Männer. Wir sind zu eindimensional", sagte Löscher der Financial Times Deutschland. "Es geht hier nicht um Quoten, aber ich würde gerne einen gemischteren Vorstand sehen", fügte er hinzu.

Im Vergleich zu anderen Unternehmen habe Siemens noch einen relativ großen Anteil von Ausländern im Vorstand, schreibt die Zeitung. Neben dem Österreicher Löscher sitzen zwei Amerikaner im achtköpfigen Vorstand des Dax-Konzerns. Von den 15 Spartenchefs seien allerdings elf Deutsche. Dabei erwirtschafte der Konzern über 80 Prozent seines Umsatzes im Ausland.

"Ich hätte gerne, dass ein richtig guter Chinese das Chinageschäft führt und ein richtig guter Inder für Indien zuständig ist", sagte Löscher dem Blatt weiter. "Bildet man seinen globalen Kundenstamm nicht ab, kann man sein volles Potenzial nicht ausnutzen. Bekommt man das hin, hat man einen gewaltigen Vorteil", fügte er hinzu.

Die mangelnde Internationalisierung vieler deutscher Firmen sehen auch Finanzexperten als Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. "Das ist eine generelle Schwäche deutscher Unternehmen", beklagte der Analyst James Stettler von Dresdner Kleinwort.

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