Schmiergeldskandal, neue Unternehmensspitze, Konzernumbau: Siemens hat ein turbulentes Geschäftsjahr hinter sich. Dem Management steht eine schwierige Hauptversammlung bevor. Die Folgen der Korruptionsaffäre und eine drohende Strafe der US-Börsenaufsicht SEC dürften den erwarteten 10.000 Aktionären in der Münchner Olympiahalle unter den Nägeln brennen.
Die Dramaturgie der Affäre in Bildern:
Razzia der Ermittler
15. November 2006: Fahnder der Münchner Staatsanwaltschaft durchsuchen 30 Siemens-Büros in Deutschland und Österreich nach Hinweisen auf Korruption bei Auslandsgeschäften. Mehrere Manager werden verhaftet. Die Staatsanwaltschaft schätzt den Umfang der ausgeschleusten Gelder zunächst auf 20 bis 30 Millionen Euro. Sie sollen in ein geheimes Finanzsystem geflossen sein, aus dem Schmiergelder für lukrative Aufträge gezahlt wurden.
Schweizer Ermittler sind zuvor auf fragwürdige Finanzflüsse über Konten in Zürich und Genf gestoßen, auf denen 30 bis 35 Millionen Euro gefunden worden waren. Außerdem werden Transaktionen, die seit den neunziger Jahren über Österreich liefen, untersucht. In Innsbruck und Salzburg sind schon vor längerer Zeit Konten aufgefallen, über die mehrere hundert Millionen Euro verschoben worden waren, wie sich später herausstellt. Zugriff auf diese Konten hatten zwei Siemens-Angestellte aus München.
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