Siemens Healthineers:Mehr Gewinn geplant

Siemens Healthineers: Geräte zur Diagnostik der menschlichen Lunge haben dem Konzern angesichts der Corona-Pandemie gute Geschäfte beschert.

Geräte zur Diagnostik der menschlichen Lunge haben dem Konzern angesichts der Corona-Pandemie gute Geschäfte beschert.

(Foto: Siemens-healthineers)

Der Jahresauftakt läuft für die Siemens-Tochter besser als erwartet, auch wegen der gefragten Lungen-Diagnostik.

Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hebt nach einem besser als erwartet ausgefallenen Jahresauftakt seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr an. Dabei profitiert die Siemens-Tochter im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie nicht nur von guten Geschäften mit bildgebender Diagnostik, sondern auch von ihren Antigen-Schnelltests, für die Healthineers ebenfalls die Prognose erhöhte. Dazu normalisierten sich die übrigen Geschäfte, die zuvor im Zusammenhang mit der Pandemie unter Druck gestanden hatten.

Der Umsatz dürfte im Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende September) auf vergleichbarer Basis um acht bis zwölf Prozent steigen, teilte Healthineers am Dienstagabend nach Börsenschluss mit. Bislang war das Management von einem Wachstum von fünf bis acht Prozent ausgegangen. Mit den Antigen-Schnelltests will Healthineers nun 300 bis 350 Millionen Euro erlösen, anstelle der avisierten rund 100 Millionen Euro. Im ersten Quartal erzielte Healthineers mit den Tests einen Umsatz von 130 Millionen Euro. Wegen der Dynamik der Pandemie erwartet der Konzern, dass die Nachfrage nicht in gleicher Weise für das verbleibende Geschäftsjahr 2021 und darüber hinaus besteht.

Im ersten Quartal legte Healthineers deutlich zu. Dabei profitierte der Konzern nicht nur von Produkten im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Auch die Nachfrage nach Standardprodukten habe sich auf ein Vor-Pandemie-Niveau normalisiert, teilte Healthineers mit. So stieg der Umsatz von 3,6 Milliarden auf knapp 3,9 Milliarden Euro.

Der größte Geschäftsbereich, die Bildgebung, konnte seinen Umsatz dank einer hohen Nachfrage insbesondere nach Computertomografen vergleichbar um 9,3 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro steigern. Noch stärker wuchs dank der Antigen-Schnelltests der Labordiagnostikbereich, der ein vergleichbares Umsatzplus von 23,5 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro erzielte. Die ausführlichen Zahlen will Healthineers wie geplant am 1. Februar vorlegen.

Die Aktie des Unternehmens reagierte am Mittwoch mit deutlichen Gewinnen auf die Nachrichten. Die Anteilsscheine zogen um mehr als drei Prozent an und widersetzten sich damit dem vorherrschenden negativen Markttrend. An den Start gegangen war die Healthineers-Aktie vor knapp zwei Jahren mit einem Kurs von 28 Euro pro Aktie.

Die Ausgliederung der profitablen Medizintechnik-Sparte war Teil der langfristigen Strategie des Konzerns und seines scheidenden Vorstandschef Joe Kaeser. Unter der Führung des 63-Jährigen, der den Chefposten an Roland Busch weitergibt, hat Siemens größere Teile des Geschäfts ausgegliedert und als eigene Unternehmen an die Börse gebracht, darunter zuletzt auch die Energiesparte.

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