Süddeutsche Zeitung

Siemens: Peter Löscher:Zehn Millionen Euro für den Chef

Mehr Lohn für Siemens-Chef Peter Löscher. Inklusive Altersvorsorge erhält der Topmanager deutlich mehr als noch im vergangenen Jahr.

Er übernahm in der wohl schwierigsten Phase der Konzerngeschichte die Leitung des Unternehmens: Peter Löscher. Das war im Mai 2007, der Korrruptionsskandal lähmte noch den Konzern.

Jetzt zeigt sich: Der Mut hat sich gelohnt, jedenfalls finanziell. Löscher kassiert in diesem Jahr eine Gehaltserhöhung von 26 Prozent. Mit einem Jahreseinkommen von knapp neun Millionen Euro ist der 53-Jährige einer der Spitzenverdiener in der deutschen Wirtschaft.

Im Vergleich zum Vorjahr steigerte Löscher seine Bezüge dank der guten Entwicklung im Geschäftsjahr 2010 um knapp zwei Millionen Euro. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Nur rund zwei Millionen Euro waren Festgehalt, der Rest entfiel auf Bonuszahlungen und Aktien. Hinzu kamen 1,1 Millionen Euro für die Altersvorsorge - unter dem Strich also gut zehn Millionen Euro.

Vor der Wirtschaftskrise, 2008, hatte Löscher in seinem ersten vollen Jahr als Siemens-Chef allerdings nur eine Million Euro mehr verdient.

Alle übrigen Vorstandsmitglieder kassierten jeweils weniger als vier Millionen Euro und blieben damit deutlich hinter dem Chef zurück. Nach Löscher war Einkaufsvorstand Barbara Kux in diesem Jahr die bestbezahlte Siemens-Managerin. Aufgrund von Sonderzahlungen wegen ihres Umzugs kam die Schweizerin auf knapp vier Millionen Euro.

Schlusslicht war die erst im Juli in den Vorstand berufene Personalchefin Brigitte Ederer mit 885.000 Euro. Insgesamt stiegen die Vorstandsbezüge von 27 Millionen Euro auf 34 Millionen Euro.

Auch die übrigen Siemens-Mitarbeiter sollen vom Aufschwung profitieren. Im November hatte der Konzern angekündigt, rund 310 Millionen Euro für Einmalzahlungen an die weltweit mehr als 400.000 Mitarbeiter bereitzustellen. Sie können mit einer einmaligen Bruttozahlung von bis zu 1000 Euro im Januar 2011 rechnen.

Zudem zieht Siemens die für April vorgesehene Tariferhöhung von 2,7 Prozent um zwei Monate vor.

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