Siemens:Kleiner Auftrag, großer Ärger

Proteste gegen Siemensentscheidung zu Adani Projekt

Demonstranten versammeln sich in Hamburg, um gegen die Entscheidung von Siemens zu protestieren, Signalanlagen nach Australien zu liefern.

(Foto: dpa)

Die Belieferung eines Kohlebergwerks in Australien soll für Siemens nur ein Mini-Projekt sein. Doch der Protest dagegen ist groß - und bringt Konzernchef Joe Kaeser in Erklärungsnot. Hätte man die Sache anders lösen können?

Von Thomas Fromm und Benjamin Emonts

Es ist nun wirklich nicht so, dass die Diskussionen über eines der größten Kohlebergwerksprojekte aller Zeiten vom Himmel gefallen wären. Und deswegen kann es auch nicht sein, dass die heftigen Proteste gegen die Beteiligung von Siemens den Konzernvorstand jetzt groß überraschen. Schon als die ersten Pläne der indischen Adani Group für die Kohlemine im australischen Galilee-Becken im Jahre 2010 publik wurden, war klar, was das bedeutete: 60 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr, so der Plan des indischen Milliardärs Gautam Adani, sollte das größte Kohlevorkommen der Erde bringen. Eine gigantische Menge also, mit der Millionen Inder versorgt werden könnten. Das war von Anfang an der Plan: die Kohle nach Indien zu bringen, um sie später auch für die Energieerzeugung in Ländern wie Malaysia oder Vietnam nutzen zu können.

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