Die Lufthansa hat Probleme mit kontaminierter Kabinenluft in ihren Airbus A380 eingeräumt. Die Fluggesellschaft habe mehrmals Triebwerke wechseln müssen, weil es zu Geruchs-Vorfällen in Cockpit oder Kabine gekommen sei, sagte Lufthansa-Sprecher Michael Lamberty der Zeitung Welt am Sonntag. Er wies zugleich darauf hin, dass dies "in der überwiegenden Mehrzahl" der Fälle aufgrund der "routinemäßigen Wartung" geschehen sei.
"Speziell auf den Airbus A380 bezogen, befassen wir uns seit mehr als einem Jahr damit", sagte Lamberty. Der Motorenhersteller Rolls-Royce habe beispielsweise auf Lufthansa-Initiative für das Triebwerk eine Modifikation entwickelt, die bereits bei einer ganzen Reihe von Triebwerken eingebaut worden sei. Lufthansa nehme das Problem "sehr ernst".
Zuvor war bekannt geworden, dass ein Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings im Dezember 2010 offenbar knapp einer Katastrophe entgangen war. Aus einem Bericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) ging hervor, dass beide Piloten beim Landeanflug auf den Flughafen Köln im Cockpit einen ungewöhnlichen Geruch wahrnahmen und danach unter anderem über Schwindel, Übelkeit, Taubheitsgefühle und Konzentrationsschwierigkeiten klagten.
Das Flugzeug sei "offenbar haarscharf an einer Katastrophe" vorbeigeschrammt, berichteten Welt und NDR. Trotz des Einsatzes von Sauerstoffmasken war der Co-Pilot demnach nicht mehr in der Lage gewesen, die Maschine sicher zu landen, und auch der Pilot hatte sich sehr schlecht gefühlt. Germanwings selbst sprach zwar von einem gravierenden Zwischenfall, betonte aber, dass alles unter Kontrolle geblieben sei.