Wie reagieren, wenn man Hinweise auf Straftaten erhält? Etwa auf Drogenhandel, Kinderpornografie oder auch schwere Finanzverbrechen? Kein Zweifel, sofern man in einem funktionierenden Rechtsstaat lebt: Man meldet es den Behörden. Auch der Stuttgarter Wirtschaftsanwalt Eckart Seith überlegte nicht lange, als er vor zehn Jahren auf Hinweise stieß, die Schweizer Bank J. Safra Sarasin mache in großem Umfang Geschäfte zulasten der deutschen Staatskasse. Er wandte sich mit den Hinweisen an die deutschen und auch die Schweizer Ermittler. Tatsächlich trugen seine Hinweise Jahre später entscheidend zur Aufklärung der sogenannten Cum-Ex-Geschäfte in Deutschland bei, die den deutschen Fiskus in Summe mehr als zehn Milliarden Euro kosteten.
MeinungSteuerverbrechen:Die Schweiz ging gegen einen Cum-Ex-Aufklärer vor. Sein Freispruch ist für alle Whistleblower wichtig
Kommentar von Meike Schreiber, Frankfurt
Lesezeit: 2 Min.
Ein Anwalt gab Hinweise, wie eine Schweizer Bank Steuerhinterziehung ermöglicht haben soll – und wurde trotzdem von der Schweizer Justiz verfolgt.
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