Science-Fiction:Mr. Spock lebt

Viele Ideen von Sci-Fi-Autoren sind Realität geworden: Der Nudel-Drucker gehört zu den jüngsten Errungenschaften. Weitere werden folgen.

Von Christian Endt

Das fliegende Auto gehört zu den reizvollsten Ideen, die je der Fantasie eines Science-Fiction-Autors entsprungen sind. Dass manche jetzt daran werkeln, die Idee zu verwirklichen, ist ein guter Anlass zu prüfen, wie weit die Menschen auf ihrem Weg in die Zukunft gekommen sind.

Als einer der Begründer des Science Fiction-Genres gilt Jules Verne. Der französische Schriftsteller ersann in seinen Romanen Verkehrsmittel, die im 19. Jahrhundert sehr aberwitzig daherkamen, inzwischen aber bei jeder halbwegs ambitionierten Weltmacht längst in der Garage stehen: Hubschrauber, U-Boot, Mondrakete.

Ähnlich aberwitzig waren viele der Gerätschaften, die in den Sechzigerjahren auf den damals neu mit der Fähigkeit zum Farbbild ausgestatteten Fernsehschirmen zu sehen waren: in den ersten Staffeln der Kultserie Star Trek. Aber auch viele der darin zu sehenden Wundermaschinen, mit denen Captain Kirk und Mr. Spock hantierten, sind inzwischen Wirklichkeit geworden. Die Funkgeräte vom Typ Kommunikator etwa gleichen den Klapphandys, mit deren Bau Motorola vor über zwanzig Jahren begann. Heute gehört auch die in der intergalaktischen Diplomatie von Star Trek bedeutsame Videotelefonie zu den vorinstallierten Funktionen jedes Mobiltelefons.

Gemischt fällt der Statusbericht beim Thema virtuelle Realität aus. Zwar sind heutige VR-Brillen deutlich handlicher als die Serienvorlage der Holodecks, die einen ganzen Raum auf der Enterprise einnehmen. Dafür boten jene allerdings nicht nur ein realistisches Seh- und Hörerlebnis, sondern machten die imaginären Welten auch mit Händen greifbar.

Der Verwirklichung nahe ist auch der vom Raumschiff Enterprise geläufige Replikator, der in groben Zügen dem 3-D-Drucker entspricht. Zum Leidwesen von Briten und Grippegeplagten fehlt jedoch bisher die von Captain Picard geschätzte Funktion zum Zubereiten von heißem Tee. Immerhin will der Pastahersteller Barilla zusammen mit einem niederländischen Forschungsinstitut inzwischen einen Nudel-Drucker gebaut haben.

Mittelfristig unbefriedigt bleiben wird die Sehnsucht, sich ganz ohne Reisemühen von einem Ort an den anderen zu versetzen. Aber selbst dort geht es voran: Zwar noch keine Weltraumkapitäne, aber immerhin kleinste Informationseinheiten haben Physiker der Uni Jena inzwischen ohne Zeitverlust von einem Ort an den anderen teleportiert.

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