Schwerin:Wölfe reißen mehr Nutztiere als im „Rekordjahr“ 2019

Wölfe haben im Nordosten 2020 bereits doppelt so viele Nutztiere gerissen wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild)

Wölfe haben im Nordosten 2020 bereits doppelt so viele Nutztiere gerissen wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wie das Schweriner Agrarministerium am...

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Schwerin (dpa/mv) - Wölfe haben im Nordosten 2020 bereits doppelt so viele Nutztiere gerissen wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wie das Schweriner Agrarministerium am Donnerstag mitteilte, wurden bislang 50 „Rissvorfälle“ registriert, bei denen die Raubtiere als Verursacher feststehen oder es „sehr wahrscheinlich“ waren.

Dabei wurden nach Ministeriumsangaben 181 Schafe, Ziegen, Kälber oder andere Tiere getötet und 46 verletzt. Das seien mehr als im gesamten „Rekordjahr“ 2019, als 205 Schafe, Rinder, Ziegen, Damhirsche und andere Nutztiere durch Wölfe gerissen wurden. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.

In etwa der Hälfte der Fälle sollen die Halter den vorgeschriebenen „Grundschutz“, also Elektrozäune, nicht ordnungsgemäß aufgebaut haben. Im Nordosten sind laut Ministerium derzeit acht Wolfsrudel und mindestens zwei Wolfspaare heimisch. Dazu kommen aber weitere durchstreifende Wölfe, die aus Polen oder Brandenburg zwischen der Mecklenburgischen Seenplatte und der Ostsee jagen.

Schafzüchter und Bauern fordern seit Jahren, dass die Zahl der streng geschützten Wölfe deutlich reduziert wird. Sie sollten geschossen werden, um sie vom Reißen von Nutztieren abzuhalten. Landwirte befürchten, dass die Raubtiere ansonsten nicht „lernen“, sich von Nutztieren und Siedlungen fernzuhalten. Mehrere Anträge auf Abschüsse wurden aber bereits abgelehnt, wie zuletzt im Süden Vorpommerns. Dort waren nach Auffassung der Bauern mehrfach Kälber Wolfsattacken zum Opfer gefallen. Das Ministerium wies darauf hin, dass dies bei der Prüfung der Naturschutzbehörden nicht habe bewiesen werden können.

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