Schwerin (dpa/mv) - Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern sehen die Corona-Krise als Chance, Radfahrern und Fußgängern mehr Raum im Straßenverkehr einzuräumen. Radfahren und Spazierengehen werde von Medizinern empfohlen, um Lunge und Immunsystem zu stärken, erklärte Marie Heidenreich vom Grünen-Landesverband am Donnerstag. Um den zum Infektionsschutz geforderten Abstand zu halten, seien Rad- und Gehwege aber meist zu schmal.
„Damit es Fußgängern und Radfahrern ermöglicht wird, den empfohlenen Sicherheitsabstand einzuhalten, fordern wir, dass Straßen für den Rad- und Fußverkehr geöffnet werden. Ausgewählte Straßen sollten in Fahrradstraßen und verkehrsberuhigte Bereiche umgewandelt werden, um die Ansteckungsgefahr zu verringern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen“, schlug Heidenreich vor. Das Verkehrsministerium in Schwerin solle die Kommunen mit Leitfäden und Ressourcen unterstützen.
Als nachahmenswertes Beispiel nennen die Grünen Wien. Die österreichische Hauptstadt habe Straßen vorübergehend für Fußgänger geöffnet und so zusätzlichen Platz für den Aufenthalt im Freien geschaffen. Radfahren bleibe erlaubt und Anlieger dürften mit dem Auto zu ihrem Haus fahren. Prinzipiell seien aber in Mecklenburg-Vorpommern dauerhaft Verbesserungen für den Radverkehr nötig.