Süddeutsche Zeitung

Banken:Schweizerische Nationalbank erhöht Leitzins auf 1,5 Prozent

Trotz Inflation und Turbulenzen im Schweizer Bankensektor hebt die SNB die Zinsen um einen halben Prozentpunkt an. Die Inflation ist für Schweizer Verhältnisse hoch, liegt aber weit unter dem europäischen Durchschnitt.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhöht wegen des erneut gestiegenen Inflationsdrucks und ungeachtet der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor erneut die Zinsen. Der SNB-Leitzins werde um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent angehoben, wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte.

Die Inflation in der Schweiz ist im Vergleich zu anderen westlichen Industrieländern mit 3,4 Prozent weiterhin niedrig, liegt aber über dem SNB-Ziel von null bis zwei Prozent. Zum Vergleich: In der Euro-Zone lag die Inflationsrate im Februar bei 8,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Schweizerische Nationalbank prognostiziert für das Jahr 2023 eine durchschnittliche Preissteigerung von 2,6 Prozent.

Es sei auch nicht auszuschließen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten, erklärte die Notenbank. Die SNB will bei Bedarf zudem weiterhin am Devisenmarkt intervenieren. Zur Übernahme der Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS erklärte die Nationalbank, die am Wochenende verkündeten Maßnahmen hätten "der Krise Einhalt geboten".

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten mehrheitlich eine Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte prognostiziert. Die geldpolitische Lagebeurteilung der SNB findet vierteljährlich statt.

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