Nach technischen Problemen:Sperrung des Schweizer Luftraums wieder aufgehoben

Schweiz: Fluggäste vor einer Anzeigetafel auf dem Flughafen in Zürich

Fluggäste warten vor einer Anzeigetafel auf dem Flughafen in Zürich.

(Foto: Ennio Leanza/dpa)

Wegen technischer Probleme bei der Flugsicherung war der Luftraum stundenlang gesperrt, Flüge wurden umgeleitet. Der Fall ist der nächste in einer ganzen Reihe von Problemen im europäischen Luftverkehr der letzten Wochen.

Nach einer Panne bei der Schweizer Flugsicherung Skyguide ist der gesamte Flugraum über der Schweiz am Morgen über Stunden gesperrt gewesen. Um 08.30 Uhr war das Problem gelöst, wie Skyguide mitteilte. Überflüge sowie Starts und Landungen an den Schweizer Flughäfen konnten wieder aufgenommen werden. Ursache war nach Angaben eines Skyguide-Sprechers ein Hardwareproblem im IT-Netzwerk. Einen Cyberangriff schloss das Unternehmen aus.

Während der mehr als zweistündigen Panne wurden zahlreiche Flüge in Richtung der beiden größten Flughäfen Zürich und Genf in Nachbarländer umgeleitet. Bei der Lufthansa-Tochter Swiss waren das unter anderem Flughäfen wie Lyon in Frankreich, Mailand in Italien und Wien in Österreich, wie das Unternehmen mitteilte. Dutzende Starts wurden abgesagt. Wie viele Maschinen durch die Panne umgeleitet wurden oder nicht starten konnten, konnte Skyguide zunächst nicht beziffern. Die Probleme träfen die morgendliche Welle der Europaflüge zwischen Genf und Zürich und dem Umland, sowie frühe Ankünfte aus den USA.

Es dürften auf jeden Fall Tausende Passagiere betroffen gewesen sein. Viele landeten durch die Umleitung der Maschinen auf Flughäfen, die teils hunderte Kilometer von ihrem Zielort entfernt waren. Andere warteten am Flughafen auf Abflüge mit Maschinen, die nun am falschen Flughafen standen.

Nach technischen Problemen: Seit den frühen Morgenstunden umfliegen Flugzeuge den Luftraum der Schweiz.

Seit den frühen Morgenstunden umfliegen Flugzeuge den Luftraum der Schweiz.

(Foto: Screenshot/Radarbox/Screenshot/Radarbox)

Besonders der Flugplan der Lufthansa-Tochter Swiss wurde in Mitleidenschaft gezogen. "Die anfliegenden Langstreckenflüge werden derzeit auf verschiedene Flughäfen in den Nachbarländern umgeleitet", teilte das Unternehmen während der Sperrung mit. "Kurzstreckenflüge starten derzeit nicht."

Der Flughafen Zürich wickelt laut Daten von FlightRadar24 mehr als 300 Abflüge pro Tag ab, Genf etwa 220. Die Schließung des Luftraums über der Schweiz ist ein weiteres der Probleme an Flughäfen und bei Fluggesellschaften, die den Reiseverkehr in ganz Europa in den letzten Wochen bereits beeinträchtigt haben.

Personalmangel war ein Grund für Verspätungen und Annullierungen an Drehkreuzen in Großbritannien und den Niederlanden, in Frankfurt und München will allein die Lufthansa im Juli 900 Flüge streichen. Streiks in Frankreich und eine Flut von IT-Ausfällen anderswo trugen ebenfalls zu den Problemen bei.

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