Kurz bevor sich das Bild aufbaut, steht auf dem schwarzen Bildschirm neben Hayaats Namen auch die Marke ihres Telefons. Als sei das ihr Nachname, der zweite Teil ihrer Identität sozusagen. Und ein kleines bisschen stimmt das ja auch. Hayaats iPhone ist für sie seit drei Monaten die einzige Möglichkeit, am Schulunterricht teilzunehmen. Ein paar gläserne Zoll, auf denen nicht mal genug Platz ist, jedes Gesicht aus ihrer Schulklasse abzubilden, aber auf denen sie trotzdem alle Texte liest, Aufgaben abschreibt und bearbeitet. Als das Bild endlich da ist, sieht man eine junge Frau: 19 Jahre, hellbrauner Pullover, und eine weiße Dachschräge.
Bildungspolitik:Schulen zu, Chancen weg
Wenn Politiker über Schulöffnungen sprechen, geht es meist um Gymnasien. Aber was ist mit Kindern und Jugendlichen, die bereits vor der Pandemie vom Bildungssystem benachteiligt wurden?
Von Berit Dießelkämper
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