Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fordert eine stärkere Unterstützung der Elektromobilität in Europa. Bei einem Besuch des Ford-Werks in Köln sagte er am Dienstag, ganz Europa müsse sich anstrengen, damit die Elektromobilität funktioniere. Konkret forderte er eine europaweite Verkaufsförderung oder die Genehmigung, die Produktion von Elektroautos in Deutschland fördern zu dürfen. „Der erste Weg wäre natürlich der beste, wenn er begleitet wird von einem Ausbau der Ladeinfrastruktur überall in Europa.“ Deutschland sei ein Industriestandort und werde es auch bleiben, bekräftigte Scholz.
Im Vorfeld hatte der Ford-Betriebsrat die Politik aufgefordert, ein starkes Signal für die Elektromobilität zu senden. Die Einführung der Elektromobilität sei vor vielen Jahren durch die CO2-Gesetzgebung des Europäischen Parlaments beschlossen worden, erklärte der Betriebsrat. Es sei inakzeptabel, dass Politiker immer wieder diese Beschlüsse infrage stellten: „Das ständige Hin und Her schafft Verunsicherung bei den Verbrauchern und erschwert deren Kaufentscheidung für Elektroautos.“ Zudem müsse Deutschland eine Kaufförderprämie einführen, um die Nachfrage nach Elektroautos zu steigern.
Ford baut in Köln die Elektroautos Explorer und Capri. Erst vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen angekündigt, bis Ende 2027 etwa 4000 Stellen in Europa abzubauen, 2900 davon in Deutschland. Weil die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen schwächelt, soll es Anfang 2025 zu Kurzarbeit in Köln kommen.