Schmerzhafte Sanierung:Airbus-Chef will sich Werke vom Hals schaffen

Seit Wochen kursieren Gerüchte, dass Airbus einige Standorte schließen könnte. Jetzt räumt Ko-Chef Gallois erstmals offen ein: Einige Werke werden wahrscheinlich verkauft.

Der europäische Flugzeugbauer Airbus kann nach Ansicht von Unternehmenschef Louis Gallois mit seiner gegenwärtigen Werksstruktur nicht weiter bestehen.

"Wir können es uns auf Dauer nicht mehr leisten, überall aus eigener Kraft soviel zu investieren, wie notwendig ist, um jeden Standort zu sichern", sagte Gallois in einem Interview der Tageszeitung Die Welt vom Mittwoch.

Deshalb müsse darüber diskutiert werden, ob es für manche Standorte nicht sinnvoller sei, sie mit Partnern zu betreiben. "Wir müssen uns mehr auf unser Kerngeschäft konzentrieren und das Verhältnis zu unseren Partnern und Zulieferern neu bestimmen." Aber auch in der Verwaltung und in den Zentralen müsse Airbus schlanker und effizienter werden.

Gallois kritisierte die Diskussion über unterschiedliche Produktivität der Standorte in Deutschland und Frankreich. Diese Propaganda sei Gift für Airbus. Deutsche und französische Standorte unterschieden sich in ihrer Wettbewerbsfähigkeit in keiner Weise.

Details am 20. Februar

Die Airbus-Führung will am 20. Februar Details ihres milliardenschweren Sparplans Power 8 bekannt geben, der nach den Lieferverzögerungen beim Super-Airbus A380 aufgelegt worden war.

EADS-Ko-Chef Thomas Enders sagte zur Verteilung der Einsparungen auf die Partnerländer, er werde mit seinem französischen Kollegen Louis Gallois darauf achten, "dass das Ganze balanciert und fair zugeht". Airbus prüft, die Fertigung bestimmter Teile auszulagern.

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