Süddeutsche Zeitung

Schlüsseldienste:Angelockt

Die Verbraucherzentralen warnen vor unseriösen Schlüsseldiensten. Die Preise unterscheiden sich erheblich. Was Kunden zahlen müssen, hängt stark von Wohnort ab.

Die Verbraucherzentralen in Deutschland warnen vor Lockangeboten unseriöser Schlüsseldienste. "Das Öffnen einer Tür kann nicht nur neun oder 19 Euro kosten", berichtete vor Kurzem die Referentin der Verbraucherzentrale Brandenburg, Annalena Marx. Mit vorher verschwiegenen Zusatzbeträgen kämen am Ende weitaus höhere Beträge für den Kunden heraus. Trotz Notlage sollten Betroffene die Preise der Anbieter vergleichen und auf Wochenend- und Nachtzuschläge achten. "Es sollten jedenfalls nicht 600 oder 800 Euro sein." Die Verbraucherzentralen hatten bundesweit 600 Schlüsseldienste nach den Preisen für eine einfache Türöffnung gefragt - für eine Tür, die einfach ins Schloss gefallen ist, einmal tagsüber an einem Werktag und einmal nachts oder an einem Sonn- oder Feiertag.

Die Spanne lag zwischen 58,92 Euro (Mecklenburg-Vorpommern) und 83,61 Euro (Rheinland-Pfalz) zu den üblichen Geschäftszeiten. Nachts oder sonntags verlangten die Schlüsseldienste im Durchschnitt zwischen 85 Euro (in Bremen) und 148,93 Euro (in Baden-Württemberg). "An den Preisen ist das typische West-Ost-Gefälle zu erkennen", sagt Marx. In den Westländern sei für die gleiche Dienstleistung mehr zu zahlen als im Osten. Für die Umfrage wurden zufällig ausgewählte Unternehmen in allen Stadt- und Landkreisen mit mehr als 100 000 Einwohnern angerufen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3781951
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 08.12.2017 / dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.