Schlechte Noten von Moody's:Ratingagentur stuft Commerzbank herab

Hauptversammlung der Commerzbank

Vorstandsvorsitzender Martin Blessing spricht während der Hauptversammlung der Commerzbank - seine Zuhörer waren wütend.

(Foto: dpa)

Erst musste sich die Commerzbank mit wütenden Aktionären herumschlagen und nun das: Die Ratingagentur Moody's hat die Bewertung der zweitgrößten deutschen Bank um eine Stufe herabgesetzt.

Altlasten und "Schwäche in zentralen Bankaktivitäten" - mit dieser Begründung hat die Ratingagentur Moody's die Langfristbewertung der Commerzbank AG um eine Stufe herabgesetzt. Das Rating der zweitgrößten deutschen Bank sei von "A3 negativ" auf "Baa1" herabgestuft worden, teilte Moody's mit. Die neue Bewertung liegt nur noch drei Stufen über jener Note, von der an eine Investition in das betroffene Unternehmen als spekulativ gilt.

Auch wenn die Kapitalausstattung der Bank "einen Stoßdämpfer gegen Verluste bei einem leicht ungünstigen Szenario" darstelle, sieht Moody's die Commerzbank langfristig auch wegen neuer Rückschläge im Zuge der Euro-Schuldenkrise Risiken ausgesetzt.

Die teilverstaatlichte Commerzbank hatte das vergangene Jahr mit einem massiven Verlust von 720 Millionen Euro abgeschlossen und befindet sich derzeit im Umbau. Ende Januar kündigte sie an, bis 2016 zwischen 4000 und 6000 Vollzeitstellen abbauen zu wollen.

Vergangene Woche versammelte die Bank ihre Aktionäre zur Hauptversammlung, um sich von ihnen zum fünften Mal in vier Jahren frisches Geld zu leihen. Doch weil die Anleger in den vergangenen Jahren viel Geld verloren haben, machten sie es der Commerzbank nicht allzu leicht. "Man muss diese Herren entlassen und nicht entlasten", lautete die Forderung eines Aktionärs während des Treffens.

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