Schiffbau - Stralsund:Firma legt Elektro-Solar-Fähre für Rostock auf Kiel

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Stralsund (dpa/mv) - Das Unternehmen Ostseestaal in Stralsund hat am Freitag eine Elektro-Solar-Personenfähre auf Kiel gelegt. Der 21 Meter lange Katamaran soll ab Mitte 2021 im Rostocker Stadthafen verkehren, wie ein Firmensprecher mitteilte. Er werde emissionsfrei auf einer Strecke von einem halben Kilometer zwischen Kabutzenhof und Gehlsdorf pendeln. Die Fähre habe Platz für bis zu 80 Personen und 15 Fahrräder. Ihre Dienstgeschwindigkeit solle bei 7 bis 8 Kilometern pro Stunde (km/h) liegen, die Höchstgeschwindigkeit betrage 14 km/h.

Ostseestaal mit 200 Mitarbeitern stellt Bausätze aus zugeschnittenem und dreidimensional geformtem Blech her. Die Firma baut die Fähre gemeinsam mit der Stralsunder Werft Ampereship. In den vergangenen Jahren hat Ostseestaal zehn Elektro-Solarschiffe für verschiedene Einsatzfälle gefertigt, darunter mit der "Sankta Maria II" die eigenen Angaben zufolge weltweit erste vollelektrische Autofähre für Binnengewässer, die auf der Mosel verkehrt.

Der Rumpf des Katamarans wird aus Stahl gebaut. Den Antriebsstrom für die zwei 45-Kilowatt-Ruderpropeller liefern den Firmenangaben zufolge Hochleistungsbatterien, die von insgesamt 36 auf dem Dach des Schiffes installierten Solarmodulen geladen werden. Mit dem Einsatz der neuen Personenfähre im innerstädtischen Verkehr auf der Warnow sollen pro Jahr bis zu 36 000 Liter Diesel eingespart werden.

Gegenwärtig baut Ostseestaal außerdem ein Deckshaus aus Aluminium für eine Doppelend-Fähre für die AG Reederei Frisia Norden, die auf der Nordsee verkehren soll. Das 74,5 Meter lange Schiff wird auf der Pella-Sietas-Werft in Hamburg gebaut. Es soll über einen Hybrid-Antrieb verfügen. Heimathafen wird die ostfriesische Insel Norderney (Niedersachsen) sein.

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