Schiffbau - Flensburg:Insolvenzeröffnung für Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

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Eine goldfarbene Justitia-Figur. Foto: Britta Pedersen/zb/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Flensburg (dpa/lno) - Für die traditionsreiche Flensburger Schiffbau-Gesellschaft FSG soll am Samstag am örtlichen Amtsgericht das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Wie der vom Amtsgericht bestellte Sachwalter, Fachanwalt Christoph Morgen, der Deutschen Presse-Agentur erklärte, handle es sich um einen nichtöffentlichen Verwaltungsakt. Die Eröffnung werde am Montag im Internet bekanntgegeben. Das Verfahren werde voraussichtlich zwei bis drei Jahre dauern. Er gehe davon aus, dass am Ende die Gläubiger in einer Quotierung einen Teil ihrer Forderungen ersetzt bekommen können. Denn dies gebe die Insolvenzmasse her.

Über die Gesamthöhe der Gläubigerforderungen machte Morgen keine Angaben. In die Insolvenzmasse fließe der Kaufpreis, den der Investor Lars Windhorst für die FSG zahle. Unternehmen von dessen Holding Tennor erwerben die FSG und übernehmen rund 350 der 650 Beschäftigten. Die anderen 300 Beschäftigten sollen in eine Transfergesellschaft wechseln und bis zum 5. August zustimmen. Der wirtschaftliche Übergang soll am 1. September erfolgen.

Bisher war die FSG ebenfalls im Besitz der Holding, aber in anderer Konstruktion. Durch den Verkauf der FSG innerhalb der Holding kann die künftige FSG ohne Altschulden starten und damit auch auf Landesbürgschaften für die Finanzierung von Schiffsneubauten hoffen.

In die Insolvenzmasse der alten FSG soll laut Morgen neben dem Kaufpreis auch noch Geld aus der Fertigstellung eines halbfertigen Schiffes, das in der Werft zu Ende gebaut werden soll, fließen.

Die FSG hatte im April den Insolvenzantrag gestellt. Die Produktion stand wegen der Corona-Pandemie monatelang still, die 650 Mitarbeiter waren in Kurzarbeit.

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