Schiffbau - Flensburg:Defizit-Auftrag für Flensburger Werft FSG storniert

Deutschland
Blick in die Dock-Halle der FSG-Werft. Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg/Flensburg (dpa/lno) - Die Reederei Irish Continental Group (ICG) hat einen Auftrag über eine Fähre bei der Flensburger Schiffbaugesellschaft (FSG) storniert und ihr damit eine finanzielle Last von den Schultern genommen. Der Bau des Schiffes wäre hoch defizitär gewesen, sagte ein FSG-Sprecher am Freitag. Zuvor hatten die "Kieler Nachrichten" über die Stornierung berichtet.

Die ICG-Fähren verkehren unter dem Label "Irish Ferries" zwischen der Republik Irland und zwei Häfen in Großbritannien sowie einem Hafen in Frankreich. Der Reiseverkehr mit Passagieren sei coronabedingt in diesem Jahr bislang um 60 Prozent, mit Autos um 62 Prozent zurückgegangen, heißt es in der Mitteilung. Die Reederei verzichte daher zunächst auf den Bau einer neuen Fähre. Eine Anzahlung von 33 Millionen Euro hat die Reederei zurückerhalten.

Die Stornierung könnte die laufenden Kaufverhandlungen zwischen Pella Sietas und der FSG erleichtern. Die Pella Sietas Gruppe, hinter der russische Eigner stehen, hatte am Vortag die Verhandlungen öffentlich gemacht. Die Gespräche seien aber noch lange nicht abgeschlossen. Ob sie erfolgreich sein werden, hänge von vielen Faktoren ab, ebenso wie die weitere Entwicklung für die rund 650 festen Arbeitsplätze auf der Werft. Die FSG hatte im April einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Flensburg gestellt. Sie wurde im vergangenen Jahr von Investor Lars Windhorst übernommen.

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