Schiesser wird verkauft:Feinripp auf der Resterampe

Von wegen tote Hose: Bei Schiesser wird es einen Neustart geben - denn der insolvente Unterwäschehersteller steht zum Verkauf. Prominentester Interessent ist der Modedesigner Wolfgang Joop.

Die Interessenten für den angeschlagenen Unterwäschehersteller Schiesser stehen schon Schlange. Ganz vorne mit dabei: Der Modemacher Wolfgang Joop. Wie die Chancen für den prominenten Designer aus Potsdam stehen, ist derzeit völlig offen. Denn neben Joop gibt es weitere Bewerber, die um das nun zum Verkauf stehende Unternehmen Schiesser buhlen. Der Traditionshersteller soll in einem geordneten Verfahren verkauft werden. Das hat der Gläubigerausschuss entschieden, wie das Unternehmen mitteilte.

Schiesser, dpa

Das Rennen um Schiesser kann beginnen, denn der insolvente Unterwäschehersteller wird veräußert.

(Foto: Foto: dpa)

Die bisherige Eigentümerfamilie Bechtler aus der Schweiz wird sich am Verkaufprozess beteiligen. Zur Debatte hatte auch ein Insolvenzplanverfahren gestanden, an dessen Ende eine sanierte Schiesser AG der Bechtler-Holding Hestatex wieder zugefallen wäre. Darauf habe Bechtler zugunsten des Verkaufsverfahrens verzichtet, teilte Schiesser mit.

Insolvenzverwalter Volker Grub rechnet mit einem attraktiven Verkaufspreis. Am Dienstag hatten die Gläubiger beschlossen, den mehr als 130 Jahre alten Wäscheproduzenten fortzuführen.

Schon wieder schwarze Zahlen

Hestatex hatte dem Unternehmen aus Radolfzell bei Konstanz Anfang des Jahres den Geldhahn zugedreht. Schiesser hatte vor allem mit der Lizenzproduktion für andere Marken Verluste eingefahren.

Seit der Insolvenzanmeldung habe sich das Geschäft wieder stabilisiert, sagte Grub. Das Unternehmen schreibe bei steigenden Umsätzen wieder schwarze Zahlen. Die bereits 2008 eingeleiteten Maßnahmen hätten beträchtliche Einsparungen bewirkt. Im vergangenen Jahr hatte Schiesser mit Unterwäsche, Bademoden und Sportkleidung rund 130 Millionen Euro umgesetzt.

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