Süddeutsche Zeitung

Schätzungen der Weltbank:Ebola könnte Westafrika knapp 33 Milliarden Dollar kosten

  • Ebola hat verheerende Folgen für die Wirtschaft Westafrikas. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Weltbank.
  • Demnach könnte der ökonomische Schaden bis Ende 2015 knapp 33 Milliarden Dollar betragen.

Zwei Szenarien für die Folgen der Epidemie

Ebola könnte Westafrika jenseits der humanitären Katastrophe auch wirtschaftlich extrem zusetzen. Das prognostiziert die Weltbank in einer Studie (PDF). In ihr werden zwei Szenarien beschrieben: Im ersten wird davon ausgegangen, dass sich Ebola bis Ende des Jahres auf die Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone eingrenzen lässt. Der wirtschaftliche Schaden, gemessen am Bruttoinlandsprodukt der drei Staaten, könnte sich dann bis Ende 2015 auf rund 3,8 Milliarden Dollar belaufen.

Dem zweiten, weniger optimistischen Szenario zufolge könnte sich die Epidemie auch auf die westafrikanischen Nachbarländer wie Nigeria, die Elfenbeinküste oder den Senegal ausbreitet. In diesem Fall wäre der Schaden, gemessen am Bruttoinlandsprodukt der gesamten Region, etwa neun Mal so hoch - also etwa 32,6 Milliarden Dollar. Im Bericht heißt es: "Das sind enorme Kosten, nicht nur für die betroffenen Länder, sondern für die gesamte Region. Diese Schäden könnten zu einer starken Destabilisierung führen und bedürfen einer sofortigen Antwort".

Bereits jetzt messbare Schäden

Der Bericht stellt klar, dass die Ebola-Epidemie bereits jetzt verheerende, messbare wirtschaftliche Folgen für die betroffenen Staaten habe - etwa steigende Staatsschulden und Preise, sich verschärfende Armut und sinkende Einkommen. Ursache dafür seien die hohen Gesundheitsausgaben und sinkende, wirtschaftliche Produktivität. Aufschwung und Wachstum brächen ein, weil die betroffenen Staaten vom Ausland isoliert würden. Firmen wandern ab und meiden direkte geschäftliche Kontakte.

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