Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler streicht 1300 seiner weltweit knapp 83 000 Stellen. Die Arbeitsplätze sollen bis 2026 abgebaut werden - allein 1000 davon in Deutschland. Grund für die "strukturelle Maßnahme" sei die Transformation der Fahrzeugantriebe hin zur Elektromobilität, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Man wolle mit diesem Schritt Kosten reduzieren und interne Prozesse "so schlank wie möglich" gestalten.
Schon 2020 hatte Schaeffler den Abbau von 4400 Stellen bekannt gegeben. Werksschließungen seien diesmal nicht beabsichtigt. Von den Stellenstreichungen, die sozialverträglich umgesetzt werden sollen, sind nach Angaben des Unternehmens vor allem die drei Standorte Herzogenaurach in Mittelfranken, Bühl in Baden und Homburg im Saarland betroffen. Drei Viertel der wegfallenden Stellen kämen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung von Teilen für Verbrennerantriebe oder aus Zentralfunktionen. Durch die gestrichenen Stellen verspricht sich Schaeffler jährliche Einsparungen von 100 Millionen Euro.
Gleichzeitig mit dem Stellenabbau verkündet der Konzern gute Zahlen für das dritte Quartal. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Umsatz in diesem Zeitraum währungsbereinigt um 20,2 Prozent gewachsen, geht aus dem Bericht hervor. In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 erzielte Schaeffler demnach einen Gewinn vor Steuern von 813 Millionen Euro. Im Vorjahr lag das Ebit bei 962 Millionen Euro.
Die Schaeffler-Gruppe produziert vor allem Kupplungssysteme und Getriebekomponenten für Autos ebenso wie Elektroantriebe.