Schaeffler profitiert vom Autoboom:Mit Rekorderlösen gegen den Schuldendruck

Krise war gestern - bei Schaeffler läuft das Geschäft so gut wie nie zuvor. Der fränkische Automobilzulieferer profitiert vom weltweiten Autoboom und befreit sich zunehmend von seinen horrenden Schulden.

Es ist ein beeindruckendes Comeback: Während der Finanzkrise stand die Schaeffler-Gruppe kurz vor dem Aus, doch nun will der Automobilzulieferer nach einem Rekordergebnis im vergangenen Jahr die Zehn-Milliarden-Marke knacken.

Schaeffler schreibt wieder schwarze Zahlen

Auf dem Schaeffler-Firmengelände in Herzogenaurach: Die Geschäfte laufen wieder rund.

(Foto: dapd)

"Für das Gesamtjahr 2011 erwarten wir ein Umsatzwachstum von acht bis zehn Prozent", sagte der Chef der Schaeffler GmbH, Jürgen Geißinger, in Frankfurt/Main.

2010 hatte das durch die Übernahme der Continental AG und die Finanzkrise schwer gebeutelte Unternehmen seine Erlöse um 29 Prozent auf knapp 9,5 Milliarden Euro gesteigert. Die operative Rendite (Ebit-Marge) kletterte auf einen Rekordwert von 15,9 Prozent von 6,1 Prozent im Vorjahr. Der Konzerngewinn betrug 63 Millionen Euro, nachdem 2009 noch ein Minus von 1,2 Milliarden Euro aufgelaufen war.

Ohne Verwässerungseffekte durch die Kapitalerhöhung bei Conti hätte das Ergebnis sogar 459 Millionen Euro betragen, betonte Schaeffler.

Damit übertraf der Wälzlager- und Kupplungsspezialist seine Prognosen vom vergangenen November, Damals hatte Schaeffler einen Jahresumsatz von mehr als neun Milliarden und eine Ebit-Marge von etwa 15 Prozent in Aussicht gestellt.

Schulden abgebaut

Zu der guten Entwicklung trugen beide Sparten - Automotive und Industrie - bei. Die Erlöse mit der Autobranche legten um 34 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro zu, während der Umsatz in der Sparte Industrie um 20 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro kletterte. Die Franken führen dies unter anderem auf ihren Fokus auf regionale Wachstumsmärkte zurück.

Erst am Vortag hatte das Herzogenauracher Unternehmen mitgeteilt, den enormen Schuldenberg um 2,8 Milliarden auf 4,6 Milliarden Euro reduziert zu haben. Damit konnte das Unternehmen die Belastungen aus der Übernahme des Konkurrenten Continental weiter reduzieren. Dieser Abbau findet aber noch keinen Eingang in die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres.

Die Zahl der Mitarbeiter der in Herzogenaurach beheimateten Schaeffler Gruppe wuchs um fast zehn Prozent auf rund 67.500, davon fast 28.000 in Deutschland.

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