Elf Minuten liegen zwischen den beiden Wirklichkeiten. In der ersten Mitteilung der Schaeffler AG am Dienstagmorgen ist vom laufenden Geschäftsjahr die Rede, das man flapsig mit „so lala“ zusammenfassen kann. Der Umsatz lag mit 12,2 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten in etwa auf Vorjahresniveau, der Gewinn sank, brach aber nicht dramatisch ein, der Cashflow ist ordentlich, die Übernahme des Antriebsspezialisten Vitesco wurde erfolgreich abgeschlossen und im Bereich Elektromobilität sind die Auftragsbücher voller als erwartet. Alles in allem habe sich der fränkische Automobil- und Industriezulieferer „gut behauptet“ und auch das Ergebnis des dritten Quartals sei „akzeptabel“ angesichts der insgesamt schwierigen Zeiten, sagt Vorstandschef Klaus Rosenfeld. Die zweite Schaeffler-Mitteilung keine Viertelstunde später fällt allerdings wesentlich dramatischer aus. Denn da kündigt das Unternehmen an, Tausende Jobs zu streichen.
Industrie:Was hinter den Jobabbauplänen bei Schaeffler steht
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Das fränkische Unternehmen ist einer der größten deutschen Automobilzulieferer. Die Geschäfte laufen ordentlich, das Unternehmen macht Gewinn, vor allem im E-Auto-Segment. Trotzdem sollen jetzt Tausende Jobs wegfallen. Wie passt das zusammen?
Von Uwe Ritzer, Nürnberg
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