München-Giesing, an einem kalten Sonntagnachmittag. Neben der Postfiliale steht etwas, das aussieht wie ein überdimensionaler, quietschgelber Aktenschrank.
Das ist die Packstation. Pakete verschicken und abholen, rund um die Uhr und ohne Warteschlange, verspricht der Werbeaufkleber.
Jetzt gilt: Durchschnittlichkeit ist das Gebot der Stunde. Denn der Automat mag's gern genormt.
Nichts zu Langes, nichts zu Schweres, nichts zu Sperriges - passt alles nicht in die Aufgabebox. Für die Kunden scheint zu gelten: Nichts zu Schwaches. Denn das Ding klemmt.
Es wird gezogen, geschüttelt, geruckelt. Dann, endlich, öffnet sich das Aufgabefach. Da darf es dann rein, das schön normierte Paket, versehen mit Briefmarke und Strichcode, die es am Automaten nebenan zu kaufen gibt. Wieder ein bisschen ruckeln, dann verschwindet die Sendung im Bauch der Packstation.
Bei dieser Art der Paketaufgabe ist allerdings Vorbereitung gefragt: Wer vergessen hat, sein Päckchen zu Hause abzuwiegen, muss das Gewicht schätzen - und sollte dabei möglichst nicht knausern. Denn sollte zu wenig Porto draufgeklebt sein, geht das Paket nämlich überhaupt nirgendwo hin.
Ein Post-Mitarbeiter, der Pakete am Schalter entgegennimmt, verdient im ersten Berufsjahr 1850 Euro brutto im Monat.
Angelika Slavik, Foto: AP