Sarah Ungar:Duzen hilft

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Sarah Ungar: "Ich bin mit meinem persönlichen Thema in Vorleistung gegangen. Das baut in Gesprächen Barrieren ab."

(Foto: oh)

Sarah Ungar macht interne Karriereberatung bei Thyssenkrupp. Sie ist mit vielen Kollegen per Du. Vor zwei Jahren machte sie ihre Transsexualität öffentlich. Was sie damals nicht ahnte: Das hilft ihr heute bei ihrer Arbeit.

Von Lea Hampel

Es gibt wohl wenige Menschen, die in einem Großkonzern mit so vielen Kollegen per Du sind wie Sarah Ungar. Obwohl ihr Arbeitgeber Thyssenkrupp allein in Deutschland 63 000 Angestellte hat, kennt sie einen erstaunlich großen Teil der Kollegen persönlich und beim Vornamen. Das liegt nicht nur daran, dass sie sieben Jahre Personalchefin einer Tochtergesellschaft war. Sondern an einer Entscheidung vor zwei Jahren. Damals hat sie ihre Transsexualität öffentlich gemacht. Noch sind solche Vorgänge im Arbeitsumfeld die Ausnahme, entsprechend waren die Reaktionen: Es war Thema in Gesprächen in der Firma, Ungar erhielt zahlreiche unterstützende Emails. Und sehr viele Kollegen boten ihr das Du an. Nachdem sie so eine persönliche Geschichte geteilt hatte, fanden viele das formelle Sie wohl unpassend, glaubt Ungar.

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