Süddeutsche Zeitung

SAP:Milliarden für Start-ups

Deutschlands größter Softwarekonzern SAP verstärkt sein Engagement in der Start-up-Szene. Die SAP-Beteiligungsgesellschaft Sapphire Ventures hat eine Milliarde Dollar zusätzlich bekommen.

Von Max Hägler, Berlin

Deutschlands größtes Softwareunternehmen, die SAP aus Walldorf, verstärkt massiv sein Engagement in der Start-up-Szene. Die mehrheitlich von dem Konzern gehaltene Beteiligungsgesellschaft Sapphire Ventures hat eine Milliarde Dollar zusätzlich bekommen, um jungen Technologiefirmen in einem frühen Stadium zum Wachstum zu verhelfen. Insgesamt verfügt Sapphire Ventures damit über 2,4 Milliarden Dollar, die in Start-ups investiert werden. Mit seinem aufgestockten Budget gehört Sapphire, und damit letztlich SAP, zu den aktivsten Investmentgesellschaften weltweit. "Vieles davon wird in junge Software-Unternehmen in den USA fließen, aber es gibt auch in Europa sehr interessante Start-ups, die davon profitieren werden", sagte SAP-Finanzvorstand Luka Mucic der SZ. Es geht darum, Innovationen fürs eigene Geschäft heranzuziehen, aber vor allem geht es ums Geldverdienen. Im vergangenen Jahr brachte Sapphire fünf seiner Start-ups an die Börse, darunter den Speicherspezialisten box.com; auch das Kontaktnetzwerk Linkedin wuchs durch Sapphire.

Nachdem sich gerade deutsche Gründer in den vergangenen Jahren über mangelnde finanzielle Unterstützung im eigenen Land beklagten, scheint sich die Situation nun zu ändern. Nicht nur die große SAP investiert; auch andere deutsche Firmen setzen derzeit verstärkt auf Wagniskapitalgesellschaften, um in Kontakt mit vielversprechenden Unternehmen zu kommen. In dieser Woche erst hat etwa der Hightech-Laserspezialist Trumpf aus Baden-Württemberg bekannt gegeben, sich in den kommenden fünf Jahren jährlich bei jeweils fünf jungen Unternehmen engagieren zu wollen. Das Budget des Familienunternehmens: immerhin 40 Millionen Euro.

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Quelle:
SZ vom 15.09.2016
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