Sanierungsplan:Etappensieg für Opel

General Motors steckt deutlich mehr Geld in die Opel-Zukunft. Das ist ein gutes Zeichen. Dennoch wird es hart, das Unternehmen zu sanieren.

Caspar Busse

Das ist zur Abwechslung eine gute Nachricht im Streit um Opel: Der amerikanische Autokonzern General Motors (GM) will jetzt drei Mal soviel in die Sanierung der maroden deutschen Tochterfirma stecken wie bisher angekündigt - insgesamt immerhin 1,9 Milliarden Euro.

Offenbar sind die Amerikaner endlich zur Einsicht gelangt, dass sie selbst einen entscheidenden Beitrag zur Rettung von Opel leisten müssen und nicht nur auf Staatshilfen bauen können.

Ganz freiwillig wird dieser Schritt aber nicht gekommen sein. Wahrscheinlich ist, dass die Lage bei Opel inzwischen ernst ist.

Es muss schnell eine Lösung her, sonst ist nicht mehr viel zu retten. Dafür spricht auch, dass die Gesamtsumme für die Sanierung nun nochmals angehoben werden musste.

Die Ankündigung von GM ist aber auch ein Etappensieg für die Bundesregierung unter Angela Merkel und für die Gewerkschaften: Deren harte Haltung hat Wirkung gezeigt. Das ist erfreulich, hat sich die Regierung in Berlin in den vergangenen Monaten im Streit um Opel doch schon zu viele Fehler geleistet.

GM-Chef Nick Reilly macht also wichtige Zugeständnisse. Doch wer glaubt, das Pokerspiel sei zu Ende und Opel damit gerettet, der irrt. Denn nun liegt der Ball bei der Bundesregierung und den Ländern.

Es geht noch immer um Staatshilfen in Höhe von etwa einer Milliarde Euro - das ist deutlich weniger als ursprünglich von der großen Koalition für Opel genehmigt werden sollte, aber es ist noch immer viel Geld. Das muss genau geprüft werden. GM wird nicht umhin kommen, bei Opel hart zu sanieren und Jobs zu streichen. Deutsches Steuergeld für Arbeitsplatzabbau - das wird noch für Diskussionen sorgen.

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