Die Probleme mit dem Galaxy-Note-7-Handy werden für Samsung immer teurer. Der koreanische Hersteller muss seine Gewinnprognosen noch einmal deutlich senken: Der operative Gewinn werde in den kommenden beiden Quartalen um 2,7 Milliarden Euro schrumpfen, teilte Samsung mit. Zwei Drittel davon würden noch dieses Jahr betreffen. Der Rest betrifft das erste Quartal 2017. Insgesamt kosten die Brände beim neuen Smartphone-Modell den Konzern nun etwa fünf Milliarden Euro.
Am Mittwoch hatte das Unternehmen noch mitgeteilt, dass der Verkaufsstopp das Unternehmen im aktuellen Sommerquartal rund 2,1 Milliarden Euro kostet. Einen Tag zuvor stoppte Samsung den Verkauf von Galaxy-Note-7-Handys weltweit. Alle Versuche, die Ursache für die Brände des Handys zu finden, waren erfolglos gewesen. Auch die Ersatzgeräte, die Samsung seinen Kunden zunächst zur Verfügung gestellt hatte, fingen teilweise Feuer.
Mutterkonzern könnte im Notfall einspringen
Samsung hatte ursprünglich damit gerechnet, bis zu 19 Millionen Note 7 verkaufen zu können. Allerdings wären das nur rund sechs Prozent der Jahresproduktion von 320 Millionen Smartphones gewesen. Die Kosten von bisher knapp fünf Milliarden Euro für die Note-7-Probleme bringen Samsung Electronics noch nicht zwingend ins Straucheln. Der Konzern hat Barreserven von 21 Milliarden Euro. Im Notfall könnte Samsung Electronics auch Hilfe vom Mutterkonzern bekommen, der Samsung-Gruppe. Die hat einen Börsenwert von 212 Milliarden Euro und Barreserven von 63 Milliarden Euro.
Samsung Electronics gab als neues Ziel aus, der fehlende Gewinn durch das Galaxy Note 7 solle in Zukunft durch die anderen Spitzenmodelle wie das Galaxy S7 oder S7 Edge ausgeglichen werden. Zusätzlich wolle man die Qualitätskontrolle verbessern, versprach der Konzern.