Seit Jahrtausenden fasziniert Gold den Menschen. Übersetzt aus dem Althochdeutschen bedeutet Gold "das Glänzende", und dieser Glanz macht das Edelmetall neben seiner Rarität begehrenswert - bis heute.
Nun gibt es in Deutschland wieder eine Art Goldrausch, es geht um eine spezielle Sammlermünze, aufgelegt vom Bundesfinanzministerium. Solche Münzen werden zu historischen, kulturellen oder gesellschaftspolitischen Themen geprägt. Seit 2003 läuft dabei eine Serie zum Thema "Unesco Welterbe". Dabei handelt es sich um Goldmünzen mit einem Nennwert von 100 Euro. Die letzte Münze dieser Reihe mit dem Motiv des Dom zu Speyer sollte dieses Jahr herauskommen. Bis zum 12. September konnte man sie vorbestellen bei einer vom Ministerium auf maximal 175 000 Stück festgelegte Auflage. Doch die Anzahl der Vorbestellungen übertrifft das Angebot bei weitem. Es ist nicht mal möglich, jedem Besteller eine Münze zukommen zu lassen, sagte eine Sprecherin der Verkaufsstelle für Sammlermünzen (VfS) dem Finanzportal boerse-online.de, das zuerst über den Verkaufsboom berichtete. Das liegt weder an der Münzserie noch am Motiv. Die außergewöhnlich große Nachfrage ist auf den gestiegenen Goldpreis zurückzuführen.
SAP:Die erste Frau an der Spitze eines Dax-Unternehmens
Jennifer Morgan wird eine von zwei neuen Vorstandsvorsitzenden des Softwarekonzerns SAP. Bisher fiel die Amerikanerin öffentlich kaum auf.
Jede dieser Münzen besteht aus Feingold. So bezeichnet man Gold mit einer Reinheit von 999,9 Tausendstel. Davon bringt jede Münze eine halbe Feinunze auf die Waage, angeboten zu einem Festpreis von 626,98 Euro. Doch der Goldpreis an der Börse legte im Mai um über ein Fünftel zu und notiert weiter auf diesem Niveau. So wird die halbe Feinunze aktuell zu rund 680 Euro gehandelt.
Mit dem Kauf der Münze lassen sich 50 Euro auf einen Schlag verdienen
Viele Freunde des gelben Metalls haben daher angefangen zu rechnen - und zugeschlagen. Immerhin liegt die Differenz des Einkaufspreises der Münze und dem aktuellen Materialwert des Goldes bei gut 50 Euro pro Münze. Und die lassen sich durch einen schnellen Verkauf einfach so mal einstreichen, wenn der Goldpreis in der Zeit zwischen An- und Verkauf nicht wieder gefallen ist. Nachträglich korrigieren wollte und konnte das Bundesfinanzministerium nach eigenen Angaben nicht. Das Ministerium habe das Gold schon lange vor Verkaufsbeginn zum Tagespreis von der Bundesbank beschafft, maßgebend seien die Beschaffungskosten sagte ein Sprecher des Ministeriums dem Börsen-Portal.
Als Ausgabetag war der 1. Oktober vorgesehen. Doch der Termin sei wegen der hohen Nachfrage nicht zu halten, heißt es im mit der Ausgabe der Münzen betrauten Bundesverwaltungsamtes. Fraglich ist jetzt, wie die Verkaufsstelle die Münzen zuteilt. Die VfS will laut boerse-online.de ihre Stammkunden bevorzugen. Außerdem soll das Los entscheiden, "um bei neueren Kunden eine möglichst breite Streuung zu erhalten". Im nächsten Jahr soll es übrigens eine neue Serie 100- Euro-Goldmünzen geben.