Der wegen Betrugsverdachts verhaftete Gründer und ehemalige Chef der inzwischen bankrotten Kryptobörse FTX, Sam Bankman-Fried, kommt wegen Fluchtgefahr bis zum Verhandlungstermin nicht auf freien Fuß. Ein Richter auf den Bahamas verweigerte Bankman-Fried am Dienstag die Hinterlegung einer Kaution und schickte ihn stattdessen in eine örtliche Justizvollzugsanstalt. Bankman-Fried, der tags zuvor auf den Bahamas verhaftet wurde, senkte seinen Kopf und umarmte seine Eltern, nachdem der Richter die Sicherheitsleistung mit der Begründung abgelehnt hatte, es bestehe große Fluchtgefahr. Er werde bis zum 8. Februar in eine Justizvollzugsanstalt des Inselstaates gebracht, wo er zunächst in der medizinischen Abteilung untergebracht werden soll. Ihm drohen bei einer Verurteilung in allen acht Anklagepunkten bis zu 115 Jahren Haft.
Staatsanwaltschaft und Behörden in den USA hatten zuvor Klagen gegen Bankman-Fried eingereicht. Bankman-Fried hatte sich zwar bei Kunden entschuldigt, Betrugsvorwürfe aber bislang zurückgewiesen. Der Zusammenbruch von FTX hat die Krypto-Welt erschüttert.
"Eine der größten Finanzbetrügereien in der amerikanischen Geschichte"
Auf einer Pressekonferenz zu den Anklagen gegen Bankman-Fried bezeichnete der US-Staatsanwalt von Manhattan, Damian Williams, den Fall als "einen der größten Finanzbetrügereien in der amerikanischen Geschichte" und sagte, die Ermittlungen zu dem mutmaßlichen Betrug seien noch nicht abgeschlossen.
Williams ging jedoch nicht darauf ein, wie die US-Behörden Bankman-Fried von seinem tropischen Aufenthaltsort zurückholen wollen, um sich der Anklage in acht Punkten zu stellen, die vor einem New Yorker Bundesgericht gegen ihn erhoben wurde. Ein Verteidiger von Bankman-Fried wiederum erklärte, dieser wolle sich gegen seine Auslieferung an die USA wehren.