Süddeutsche Zeitung

SachsenLB:Vorstandschef Süß tritt zurück

Die angeschlagene Bank wechselt den Vorstand komplett aus. Neue Nummer Eins der Leipziger Bank wird der Chef der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, Joachim Hoof.

Bei der angeschlagenen SachsenLB, die zu Wochenanfang an die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) verkauft worden war, hat die Versammlung der bisherigen Anteilseigner am Donnerstag einen kompletten Vorstandswechsel beschlossen.

So wird der Bankchef Herbert Süß zum 15. September seinen Posten räumen. Der 67-jährige Süß, der nach Aussage der Bank "auf eigenen Wunsch'' ausscheidet, übergibt seinen Posten an Joachim Hoof. Der 49-Jährige war bislang Chef der ostsächsischen Sparkassen in Dresden, zugleich agierte er als Sprecher der Sachsen-Finanzgruppe.

In dieser Gruppe sind acht sächsische Sparkassen und verschiedene Landkreise zusammengeschlossen, sie hielt bisher gemeinsam mit dem Freistaat alle Anteile an der SachsenLB.

Zum neuen Vorstand für das Kapitalmarktgeschäft wurde Wolf-Dieter Ihle, 49, berufen, er kommt vom neuen Besitzer der SachsenLB, der LBBW. Sein Vorgänger im Amt, Werner Eckert, 43, wurde mit sofortiger Wirkung abberufen. Ebenfalls gehen muss Yvette Bellavite-Hövermann. Die 55-Jährige war bei der SachsenLB bisher für das Risiko-Management zuständig.

Bellavite-Hövermann war erst vor einem halben Jahr auf den Posten berufen worden, insofern dürfte sie nicht voll verantwortlich gemacht worden sein für das Desaster mit den Dublin-Geschäften, in welches die Sachsen LB im Zuge der Hypotheken-Krise auf dem US-Markt geschliddert war. Gleichwohl wurde ihr offenbar vorgeworfen, in den letzten Wochen und Tagen nicht rechtzeitig über das wahre Ausmaß der Probleme informiert zu haben.

Die LBBW hat kurzfristig 250 Millionen Euro zur Sicherung des Eigenkapitals der SachsenLB überwiesen. Der endgültige Kaufpreis, für den eine Untergrenze von 300 Millionen Euro vereinbart worden war, soll zum Ende des Jahres festgelegt werden.

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Quelle:
SZ vom 31.8.2007
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