Saab beantragt Insolvenz:Aus und vorbei

Es war ein langer zäher Kampf, doch nun gibt Saab auf. Wieder einmal. Das einst stolze schwedische Unternehmen hat kein Geld mehr. Zusagen potentieller chinesischer Investoren für fällige Lohn- und Gehaltszahlungen wurden erneut nicht eingehalten.

Das Ende kommt nicht überraschend, der Abgang zog sich lange hin: Der schwedische Autohersteller Saab hat nun Insolvenzantrag gestellt, wie Unternehmenschef Victor Muller im Rundfunksender SR angab. Als Grund nannte der niederländische Unternehmenschef und Mehrheitseigner Victor Muller den Rückzug des chinesischen Autokonzerns Youngman.

Saab nimmt neuen Anlauf gegen Konkurs

Nach mehreren vergeblichen Rettungsversuchen hat Saab nun selbst einen Schlussstrich gezogen und einen Insolvenzantrag gestellt.

(Foto: dpa)

Im Insolvenzantrag an das Gericht Vänersborg erklärte Saab, es gebe weiter mehrere "internationale Partner" mit Interesse an einer kompletten Übernahme des Autoherstellers auch aus einem Insolvenzverfahren. Muller sagte, er sei über das Nein von GM für eine Zusammenarbeit mit Youngman "verzweifelt und zornig".

Anfang Dezember hatte bereits der vom Gericht eingesetzte Zwangsverwalter des schwedischen Autoherstellers Saab aufgegeben, weil das Unternehmen über keine Mittel mehr verfügte. Seit April konnten im westschwedischen Stammwerk wegen Geldmangels und hoher Schulden keine Autos mehr produziert werden. Die 3500 Beschäftigten haben noch keine Löhne und Gehälter für den Weihnachtsmonat bekommen. Es gebe keine realistische Aussicht auf einen baldigen Neustart der Produktion, sagte Zwangsverwalter Guy Lofalk.

Vorher hatte es ein monatelanges Hin und Her gegeben um den Autohersteller. Die Zusagen der potentiellen chinesischen Investoren Pang Da und Youngman zur Überweisung von Mitteln für fällige Lohn- und Gehaltszahlungen waren im November erneut nicht eingehalten worden.

Im Oktober hatten die chinesischen Großinvestoren die Bereitschaft signalisiert, das Traditionsunternehmen für 100 Millionen Euro zu übernehmen. Das war jedoch an der Zustimmung vom US-Konzern General Motors (GM) gescheitert, dem ehemaligen Mutterkonzern der schwedischen Firma, der immer noch entscheidende Patentrechte hält.

Eigentlich war für diesen Montagnachmittag eine Gerichtsanhörung angesetzt, bei der darüber entschieden werden sollte, ob der Gläubigerschutz für Saab endet. Der Autohersteller sollte einen realisierbaren Rettungsplan präsentieren, um ein Konkursverfahren abzuwenden.

Ob nun das Aus für Saab endgültig ist, lässt sich nicht absehen. Wiederholt hatte das Unternehmen sich für zahlungsunfähig erklärt, doch immer wieder hatten Investoren auch überraschend Interesse bekundet.

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