Luftfahrt:Ryanair will Standorte in Deutschland schließen

Ryanair will Standorte in Deutschland schließen

Eine Boeing 737 der irischen Ryanair steht vor dem Tower des Flughafens Hahn.

(Foto: dpa)

Die Basis am Flughafen Hahn soll schon Anfang November geschlossen werden. Auch den Standorten in Berlin-Tegel und im nordrhein-westfälischen Weeze droht das Aus.

Europas größte Billigairline Ryanair will zum 1. November seine Basis am Hunsrück-Airport Hahn schließen. Auch den Standorten in Berlin-Tegel und im nordrhein-westfälischen Weeze drohe noch vor dem Winter das Aus, teilte die Ryanair-Tochter Malta Air am Dienstag in einem internen Schreiben mit, das der Deutschen Presse-Agentur in London vorliegt. Darin spricht die Airline auch für weitere Standorte von einem erheblichen Personalüberhang.

Zuvor hatte es einen heftigen Streit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) über Gehaltskürzungen in der Corona-Krise gegeben. Die bei der Ryanair-Tochter Malta Air beschäftigten Piloten aus Deutschland hatten die Vorschläge der Airline abgelehnt.

Nach Angaben von Cockpit sind von den angedrohten Kündigungen bis zu 170 Piloten betroffen. Ein Sprecher der Pilotengewerkschaft erklärte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Abend, die Gewerkschaft habe trotz mehrheitlicher Ablehnung der Forderungen des Managements ein Interesse an einer Verhandlungslösung.

Auch lehne man die Vorschlage des Arbeitgebers nicht vollständig ab, aber es gebe "noch Luft nach oben". Eine Schließung von Basen ist nicht automatisch gleichbedeutend mit der Aufgabe von Flugverbindungen.

Die Piloten in Hahn bekämen noch in dieser Woche ihre Kündigung, teilte Malta-Air-Personalchef Shane Carty mit. Die Airline wollte ihr internes Schreiben nicht weiter kommentieren. Die Pandemie hat weltweit die Fluggesellschaften hart getroffen und teils zu massiven Stellenkürzungen geführt.

Zur SZ-Startseite
Coronavirus. Desinfektion eines Flugzeugs von Korean Air

Flugverkehr
:Coronavirus trifft die Luftfahrtbranche hart

Einige Airlines erwägen schon Kurzarbeit, immer mehr Flüge werden gestrichen. Die großen Konzerne spekulieren allerdings darauf, dass die kleineren Konkurrenten zuerst einbrechen.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: