Energie:Fünf verlorene Jahrzehnte

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Tankwagen vor einer Raffinerie von Shell in Köln. Deutschland baut nach wie vor auf fossile Energien. (Foto: Oliver Berg/dpa)

Die aktuelle Energiepanik belegt: Die Welt hat in 50 Jahren über Wirtschaft, Energie und Klima nicht viel gelernt. Aus reiner Bequemlichkeit.

Essay von Karl-Heinz Büschemann

Es ist offenbar gut zu wissen, wer die Schuld trägt an einer Katastrophe. Die hitzige Debatte über die deutsche Abhängigkeit von Russlands Öl und Gas hat zum scheinbar wohltuenden Zwischenergebnis, dass Angela Merkels Energiepolitik verantwortlich ist, oder dass Ex-Außenminister Frank-Walter Steinmeier Schuld auf sich geladen hat oder auch Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder. Aber was hilft es? Schuldzuweisungen retten keine Leben im Ukraine-Krieg und sichern keinen Arbeitsplatz, wenn die Energie teuer wird. Die scheinbare Verantwortlichkeit früherer Politiker verleiht manchen Vertretern in der deutschen Politik aber offenbar das wohlige Gefühl, jetzt die wirklich dummen Fehler der Vergangenheit korrigieren zu dürfen, die man selbst natürlich nicht gemacht hätte. Trotzdem liegt die Gefahr auf der Hand, dass sich selbst in dieser schweren Energiekrise des Jahres 2022 nichts verändert oder nur wenig.

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