Russisch-deutsche Wirtschaftsbeziehungen:Eine wechselvolle Liebe

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Siemens lieferte im 19. Jahrhundert auch Straßenbahnen nach Russland. (Foto: Siemens AG)

Es lockten Rohstoffe und billige Arbeitskräfte: Bereits im 19. Jahrhundert lieferten deutsche Unternehmer Telegrafen ins Zarenreich und bauten dort Textilfabriken auf. Deutschlands Abhängigkeit vom Erdgas ist ein Ergebnis dieser langen Beziehung.

Von Nikolaus Piper

Es ist eine Zeitenwende, auch für westliche Unternehmer. In den 1990er-Jahren, nach dem Ende der kommunistischen Diktatur, waren sie hoffnungsvoll nach Russland gegangen, um das Land zu entwickeln, den russischen Verbrauchern ihre Waren zu liefern, Arbeitsplätze zu schaffen und dabei natürlich auch viel Geld zu verdienen. Russland wurde nach und nach in die kapitalistische Globalisierung eingebunden. Mit dem 24. Februar 2022, als der Diktator Wladimir Putin die Ukraine überfiel, drehte sich der Trend auf einen Schlag um. Westliche Unternehmen verlassen nun Russland fluchtartig - wie McDonalds, Starbucks, Ikea, Volkswagen, Siemens, Bosch-Siemens-Hausgeräte. Die meisten frieren ihr Geschäft ein und warten erst einmal ab, andere wollen sich ganz aus Russland verabschieden. Sie müssen nun damit rechnen, von Putin enteignet zu werden.

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