Ruhestand:Renten im Osten höher als im Westen

Ostdeutsche Rentner erhalten mehr Rente als westdeutsche Ruheständler. Einem Wirtschaftsinstitut zufolge profitieren insbesondere ostdeutsche Frauen davon, dass sie länger gearbeitet haben: Ihre Rente fällt über ein Drittel höher aus als die der Frauen im Westen.

Männer in den neuen Bundesländern bekämen derzeit rund fünf Prozent mehr, ostdeutsche Frauen sogar über 37 Prozent mehr Rente, berichtet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW).

Grund sei die Gleichstellung von Ost- und Westrentnern bei der Berechnung des Ruhegelds: Die Durchschnittslöhne in der ehemaligen DDR wurden dabei denen im Westen gleichgestellt. Ein Lohn, der zehn Prozent über dem DDR-Schnitt liegt, wird bei der Berechnung der Rente so behandelt, als ob er zehn Prozent über dem Westniveau gelegen hätte.

Mehr Arbeit, mehr Rente

Ostdeutsche Arbeitnehmer haben dem Bericht zufolge zudem länger gearbeitet als die Menschen im Westen und erhielten daher mehr Rente. Im Jahr 2001 etwa habe die durchschnittliche Beitragszeit von ostdeutschen Männern bei 45,3 Jahren gelegen, im Westen zahlten Männer rund fünf Jahre weniger ein.

Da Frauen im Osten nach einer Schwangerschaft schneller wieder ins Arbeitsleben zurückkehrten, sei der Unterschied hier noch eklatanter: Frauen in den neuen Ländern seien im Jahr 2001 im Schnitt auf rund 36 Beitragsjahre gekommen, zehn mehr als im Westen.

Ostdeutsche Männer erhalten demnach im Jahr 2003 im Schnitt eine Rente von 1.031 Euro, in den alten Bundesländern liegt dieser Wert nur bei 978 Euro. Frauen bekämen im Osten durchschnittlich 655 Euro monatlich, im Westen sind es 479 Euro.

(sueddeutsche.de/AFP)

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