- Tausende wollen abschlagfrei mit 63 in den Ruhestand.
- Die Industrie sorgt sich um die Fachkräfte.
- Wer die Rente beantragen kann.
Die abschlagfreie Rente mit 63 stößt bei Arbeitnehmern offenbar schon vor dem Start am 1. Juli auf großes Interesse. Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge liegen der Rentenversicherung bislang etwas mehr als 6000 Anträge vor. Die Zeitung beruft sich dabei auf einen Sprecher der Versicherung. Bei den regionalen Rentenversicherungsträgern seien Expertenschätzungen zufolge vermutlich etwa ebenso viele Anträge eingegangen - insgesamt seien es also mehr als 12.000.
Industrie befürchtet Fachkräftemangel
Viele Beschäftigte prüften derzeit, ob sie mit 63 Jahren ohne Einbußen in Rente gehen könnten, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, der Bild. Er habe "die große Sorge", dass viele Erwerbstätige früher ausscheiden könnten. Dies sei ein herber Schlag für die betroffenen Unternehmen, denen dann Fachkräfte fehlten.
Für wen die abschlagfreie Rente in Frage kommt
Die abschlagfreie Rente kann beantragen, wer mit 63 Jahren 45 Beitragsjahre zur gesetzlichen Rentenversicherung vorweisen kann. Dabei werden auch Bezugszeiten des Arbeitslosengeldes I einbezogen. Phasen, in denen Arbeitslosenhilfe bezogen wurde, gelten hingegen nicht. Bisher musste, wer früher in den Ruhestand ging, Abschläge von 0,3 Prozent pro vorgezogenem Monat in Kauf nehmen. Nur wer 45 Jahre pflichtversichert war, konnte mit 65 Jahren in Rente gehen, ohne eine Minderung seines Altersgeldes hinnehmen zu müssen. Das ist nun mit 63 möglich.
Linktipp: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Rente ab 63 Jahren finden Sie hier.