Rüstungsindustrie:Leonardo: „Europa muss sich selbst organisieren“

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„Sie können in ein löchriges Fass noch so viel Wasser gießen, immer mehr und immer mehr – es läuft an allen Seiten eh wieder heraus“, sagt Leonardo-Chef Roberto Cingolani. Deshalb sollte es seiner Meinung einen europäischen Verteidigungsfonds geben, der Investitionen in Rüstungsgüter koordiniert. (Foto: Leonardo S.p.A. and subsidiaries)

Roberto Cingolani, Chef des italienischen Sicherheits- und Verteidigungskonzerns Leonardo, will mehr Zusammenarbeit in der Rüstungsbranche – und fordert einen europäischen Verteidigungsfonds.

Interview von Thomas Fromm

Roberto Cingolani ist per Videokonferenz aus einem Großraumbüro in Rom zugeschaltet. Ein großer, voller Schreibtisch, der heute 63-jährige Mailänder ist noch dabei, Akten zu bearbeiten. Was halt noch so gemacht werden muss, wenn man der Chef eines Rüstungs-, Informationssicherheits- und Luft- und Raumfahrtkonzerns mit 54 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und mehr als 15 Milliarden Euro Umsatz ist. Der gelernte Physiker und Professor hat schon einige Karrieren hinter sich, zuletzt war er Umweltminister im Kabinett von Mario Draghi, bevor er 2023 Leonardo-Chef wurde. Das halbstaatliche Unternehmen ist mit vielen Rüstungsunternehmen im Geschäft: Gerade erst haben die Römer ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Panzerbauer Rheinmetall gegründet, außerdem halten sie etwa 23 Prozent am Münchner Rüstungssensorik-Ausrüster Hensoldt. Cingolanis Ziel: Er will mithilfe großer Kooperationen europäische Rüstungskolosse schaffen.

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