Süddeutsche Zeitung

Rüstungsindustrie:Deutschlands und Frankreichs Panzerbauer fusionieren

Zwei Milliarden Euro Umsatz, 6000 Mitarbeiter

Der deutsche Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und sein französischer Konkurrent Nexter wollen ihre Fusion besiegeln. Das Verteidigungsministerium in Paris beraumte einen Pressetermin für Mittwoch an. Dabei gehe es um die "Unterschrift unter die Verständigung" zwischen den beiden Unternehmen, hieß es.

KMW ist vor allem bekannt durch den Kampfpanzer Leopard. Das deutsche Unternehmen gehört der Eigentümerfamilie Bode, Nexter dem französischen Staat. Es soll eine Holding niederländischen Rechts mit dem vorläufigen Namen "Newco" gegründet werden. Sie soll sämtliche Anteile der beiden Firmen halten.

Vor mehr als einem Jahr hatten die Firmen ihre Pläne angekündigt. Es ist die spektakulärste Rüstungsfusion seit vielen Jahren. Zusammen kommen die Partner aus München und Paris auf etwa zwei Milliarden Euro Umsatz und rund 6000 Mitarbeiter. Noch müssen der Fusion die nationalen Kartellämter zustimmen. Zudem müsse Frankreich das gerade verabschiedete Gesetz über Wirtschaftsreformen veröffentlichen, heißt es im Handelsblatt - mit ihm werde Nexter privatisiert.

Die schwierige Lage der Rüstungsindustrie

In den vergangenen Jahren sind Rüstungsunternehmen zunehmend unter Druck geraten. Angesichts von Wirtschafts- und Staatsschuldenkrisen strichen europäische Regierungen ihre Verteidigungsetats zusammen. Dagegen steigt die Nachfrage aus Ländern wie Saudi-Arabien oder Katar. Exporte in die Golfregion sind politisch aber umstritten.

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SZ/AFP/dpa/kabr/jasch
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