Rückkauf:Bertelsmann verhindert eigenen Börsengang

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Für 4,5 Milliarden Euro hat der größte Medienkonzern Europas Anteile vom belgischen Minderheitsaktionär GBL zurückgekauft - nach Worten des Bertelsmann-Vorstandschefs Thielen "ein richtiger Schritt zur richtigen Zeit".

Europas größter Medienkonzern Bertelsmann kauft den Anteil von Minderheitsaktionär GBL für 4,5 Milliarden Euro zurück und verhindert damit einen möglichen Börsengang.

Bertelsmann: "Das Unternehme läuft so gut wie nie in seiner Geschichte." (Foto: Foto: AP)

Auf den Rückkauf hätten sich die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG), die Familie Mohn und die Stiftung sowie die Groupe Bruxelles Lambert (GBL) "in freundschaftlichen Gesprächen" geeinigt, teilte Bertelsmann mit.

Die Belgier halten insgesamt 25,1 Prozent der Bertelsmann-Aktien, der Rückkauf der Anteile soll zum 1. Juli wirksam werden.

GBL hatte die Anteile vor fünf Jahren im Tausch gegen ihre Beteiligung an RTL erhalten. Damit verbunden war das Recht, die Papiere nach Ablauf einer Wartefrist an die Börse bringen zu können.

Bertelsmann-Vorstandschef Gunter Thielen hat die Abwehr eines Börsengangs mit dem Rückkauf eines Aktienpakets von 25,1 Prozent als "richtigen Schritt zur richtigen Zeit" bezeichnet. Bertelsmann werde in diesem Jahr ein Rekordergebnis vorlegen. "Das Unternehmen läuft so gut wie nie in seiner Geschichte", sagte Thielen. Deshalb sei auch der Kaufpreis von 4,5 Milliarden Euro, der Mitte des Jahres an den bisherigen Gesellschafter Groupe Bruxelles Lambert (GBL) gezahlt werden soll, angemessen.

Die Finanzierung der Transaktion erfolgt laut Bertelsmann so, dass der Gütersloher Konzern auch in Zukunft in Wachstum investieren könne und die finanzielle Solidität behalte. Finanziert wird der Rückkauf mit einem Zwischenkredit mehrerer Banken.

Der Kredit werde jedoch im Verlauf der nächsten zwölf bis 18 Monate durch hohe Mittelfreisetzung aus dem laufenden Geschäft und den Erlösen aus dem geplanten Verkauf von BMG Music Publishing deutlich zurückgeführt. Der Auktionsprozess für den geplanten Verkauf dieses Geschäfts, an dem Bertelsmann nach eigenen Angaben "ausgewählte Interessenten" beteiligen will, beginnt der Mitteilung zufolge Anfang Juni.

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