Royal Dutch/Shell Group:Durcheinander in der Vorratskammer

Das britisch-niederländische Ölunternehmen hat seine Reserven stark überschätzt. Die Börse ist schockiert.

Royal Dutch/Shell Group kündigte eine Neubewertung seiner als gesichert geltenden Öl- und Gasreserven an. In der Folge brach der Aktiekurs des Unternehmens zeitweise um mehr als sieben Prozent ein und auch der Ölpreis stieg.

Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Liefertermin Februar legte bis zum Mittag um 1,09 Prozent auf 31,42 US-Dollar zu. Seit Jahresbeginn ist der Ölpreis damit um gut zwei Dollar je Barrel gestiegen.

Shell hat seine so genannten "geprüften Ölreserven" zum 31. Dezember 2002 um 3,9 Milliarden Barrel oder um 20 Prozent gekürzt.

Wie das Unternehmen in London mitteilte, sind vor allem in Nigeria und Australien die Vorkommen bei den Ölfeldern im derzeitigen Entwicklungsstand überschätzt worden. Das hätten neue Tiefenbohrungen gezeigt.

Der Konzern versicherte zwar, dass sich die Korrektur nicht auf das Ergebnis für 2003 auswirken werde, doch Analysten in London äußerten sich irritiert.

So sagte Daniel Krimholtz von der Brokerfirma Gerrard: "Dies wirft die Frage auf, ob das Wachstum der Gesellschaft künftig beibehalten werden kann. Zurzeit scheint die Antwort Nein zu sein."

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