Rohstoffmarkt:Ölpreis fällt erstmals seit zwölf Jahren unter 30 Dollar

Binnen weniger Tage hat der Ölpreis knapp 17 Prozent verloren - und steht nun auf dem Niveau von 2003.

Seit Mittwoch vergangener Woche kennt der Ölpreis nur noch eine Richtung: abwärts. Jetzt ist er gar unter die Marke von 30 Dollar gesackt - zumindest für die Sorte Western Texas Intermediate (WTI), eine der wichtigsten Ölsorten weltweit. Sie lag am Dienstagabend kurz bei 29,97 Dollar je Barrel, erholte sich dann aber wieder leicht.

Gleichwohl liegt der WTI-Ölpreis nun auf dem tiefsten Stand seit mehr als zwölf Jahren. Die etwas teurere Nordseesorte Brent notiert bei 30,69 Dollar.

Der niedrige Ölpreis hat wichtige Konsequenzen - positive und negative. Für Länder, die auf Ölimporte angewiesen sind, wirkt der niedrige Preis wie ein gewaltiges Konjunkturprogramm, weil Energie billiger wird.

Für die Länder hingegen, die Öl exportieren, hat der Preisabsturz verheerende Konsequenzen. Ihnen brechen die Einnahmen weg.

Schon seit Monaten rutscht der Ölpreis ab - noch im Oktober lag er bei 50 Dollar. Warum der Preisverfall? Die deutlich schwächere Verfassung der Wirtschaft in China und die gut gefüllten Zwischenlager in den Industrienationen sorgen für eine drastische Abschwächung der Nachfrage. Hinzu kommt: Der Iran dürfte bald wieder mehr exportieren, da die endgültige Aufhebung der Sanktionen offenbar näher rückt.

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