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Rohstoffe und Devisen:Palladium auf Rekord

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Die starke Nachfrage nach Palladium verbunden mit einem knappen Angebot treibt derzeit den Preis des Edelmetalls in die Höhe.

Der Euro hat am Montag leicht zugelegt. Der Kurs der Gemeinschaftswährung stieg wieder über die Marke von 1,13 Dollar und lag am Abend 0,2 Prozent höher bei 1,1312 Dollar. Marktbeobachter sprachen von einer Dollarschwäche, die dem Euro im Gegenzug etwas Auftrieb verliehen hat. Die amerikanische Währung ist seit Ende vergangener Woche als sicherer Anlagehafen weniger gefragt. Die Hoffnung auf ein Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China sorgte für eine freundliche Stimmung an den Finanzmärkten. US-Präsident Donald Trump sprach am Wochenende von einem "großen Fortschritt", der bei den bisherigen Verhandlungen beider Länder erzielt worden sei.

Am Rohstoffmarkt ging der Höhenflug von Palladium weiter. Angetrieben von einem knappen Angebot stieg der Preis um bis zu 1,8 Prozent und war mit 1458 Dollar je Feinunze so teuer wie noch nie. Damit kostete es knapp 150 Dollar mehr als Gold und gut 650 Dollar mehr als Platin. Die Nachfrage der Autohersteller übersteige weiterhin das Angebot, sagte Analyst Carsten Menke von der Bank Julius Bär. Dieser Trend werde wohl noch einige Jahre anhalten. Gleichzeitig könne Palladium im Katalysatorenbau nicht auf breiter Basis durch Platin ersetzt werden. Palladium wird zur Abgasreinigung von Benzinmotoren verwendet, Platin bei Dieselaggregaten.

Auch Kupfer war gefragt. In der Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage aus China decken sich Anleger mit dem Industriemetall ein. Der Preis stieg um 1,5 Prozent auf 6279 Dollar je Tonne. "Das überraschend starke Kreditwachstum in China hebt die Stimmung", schrieben die Analysten der Bank ANZ. Chinesische Banken vergaben amtlichen Angaben vom Freitag zufolge im Januar Kredite im Volumen von umgerechnet 422 Milliarden Euro - so viel wie noch nie. Dies schürte Hoffnungen auf eine Anschubhilfe für die abkühlende Konjunktur in der Volksrepublik.

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SZ vom 19.02.2019 / amon, Reuters, dpa
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